Noch ein Rugby-Spieler outet sich – Devin Ibañez ist schwul
Er wolle endlich das annehmen, wofür er sich früher geschämt habe
Der US-amerikanische Rugby-Profi Devin Ibañez hat sich via Instagram und Facebook als schwul geoutet und seiner Fangemeinde bei der Gelegenheit gleich seinen Freund Fergus präsentiert.
Er habe sich «entschieden, das anzunehmen, wofür ich mich früher geschämt habe, und stolz und frei von Scham ich selbst zu sein», schrieb der 26-jährige Devin Ibañez am vergangenen Mittwoch auf Instagram. Mit seinem Coming-out wollte er das alte Jahr beenden und das neue beginnen.
Er habe sich zum Jahresende die Zeit genommen, über sein Leben nachzudenken und darüber, welche Aspekte er kontrollieren und welche positiven Änderungen er vornehmen könnte, die sich auf sein tägliches Leben und sein Glück auswirken würden.
«Mir wurde klar, dass ein transparenteres Leben und ein offenes Feiern desjenigen, den ich liebe, sich unmittelbar positiv auf mich und die Menschen auswirken würden, die mir wichtig sind. Deshalb möchte ich 2021 beginnen, indem ich die Liebe meines Lebens und meinen Partner Fergus Wade feiere, der mit mir die Höhen und Tiefen der letzten drei Jahre durchlebt hat.»
Äusserlich verschieden, innerlich gleich: Biggs und Tiny
Devin weiter: «Ich bin offen schwul. Für diejenigen, die mir nahe stehen, und sogar für einige Menschen, die mir nicht nahe stehen, ist das kein Geheimnis.» Aber er habe immer das Bedürfnis gehabt, es von seiner Rugby-Karriere zu trennen. Er hatte immer einen Grund, warum es «ablenkend, schädlich oder unnötig gewesen wäre, lauter» zu sein.
Im Laufe der Jahre reichte jedoch kein Erfolg aus, um einen potenziellen Verlust von Chancen innerhalb des Sports zu rechtfertigen, Beziehungen zu gefährden oder sich selbst zum Ziel auf dem Platz zu machen, schreibt er. «Also habe ich mich entschlossen, das anzunehmen, was mir einst peinlich war, und selbst stolz und ohne Scham zu sein. Ich habe im Laufe der Jahre einige unglaublich talentierte LGBTQ-Rugbyspieler getroffen, von denen viele nur deshalb vom Spielen in einer höheren Liga abgehalten wurden, weil sie schwul waren.»
Erst im Oktober hatte sich Dan Palmer als erster australische Rugby-Nationalspieler als schwul geoutet, nach dem Ende seiner Karriere (MANNSCHAFT berichtete). Kurz zuvor hatte der britische Rugbyprofi sein Coming-out als bisexueller Mann gefeiert (MANNSCHAFT berichtete).
Ibañez, der sich selber einen «Rugby-Verrückten» nennt, habe nur auf den Vertragsabschluss in der US Major League Rugby (USMLR) gewartet. In dieser Liga sei er nun der erste aktive Spieler, der sich outet, erklärt er.
Historisch: Spitzenschwinger Curdin Orlik outet sich als schwul
Sein Partner, Fergus Wade, studiert in England Medizin. Ibañez hofft darum, künftig dort spielen zu können, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Er zeigt zahlreiche Bilder des verliebten Paares und erklärt, die Homophoben in seiner Freundesliste mögen nun schaudern.
Eigens für sein Coming-out hatte Devin Ibañez den Instagram-Account «thatgayrugger» geschaffen. Die Reaktionen auf seinen Post beschrieb er gegenüber Outsports als «überwältigend unterstützend und wunderbar». Er hätten ihm sogar Spielern geschrieben, die in denselben Teams waren wie er und die ihm «ein bisschen von ihren eigenen Geschichten erzählt haben.»
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