Coming-out in Australien: Ex-Rugby-Nationalspieler Dan Palmer ist schwul
Er habe sich selbst und sein Leben früher verachtet, so der ehemalige Profi
Dan Palmer ist der erste ehemalige australische Rugby-Nationalspieler, der sich als schwul outet. Nicht das erste Coming-out eines Sportlers in diesem Monat …
Dan Palmer ist der erste Ex-Profi der australische Rugby-Union-Nationalmannschaft, der «Wallabies», der sich als schwul outet. Am Freitag berichtete er in einem Gastbeitrag über psychische Gesundheitsprobleme und Drogenkonsum, während er sich mit seiner Sexualität auseinandersetzte. Der heute 32-Jährige schrieb im Sydney Morning Herald über die Angst, als Elite-Athlet «den Traum zu leben», während er in einer «falschen Erzählung» gefangen war.
«Ich war unglaublich frustriert, wütend, verzweifelt und traurig. Ich habe mich selbst und mein Leben verachtet», schrieb Palmer, der ehemalige Vizekapitän der Rugby-Mannschaft ACT Brumbies. «In den meisten Nächten weinte ich mich in den Schlaf und betäubte mich regelmässig mit einem starken Drogen-Cocktail.»
Er habe davon geträumt, zu verschwinden, seinen Namen zu ändern und sein Leben von vorne zu beginnen. «Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, dass ich meinen eigenen Tod vorgezogen hätte, bevor man entdecken würde, dass ich schwul bin.» Palmer erklärte, er habe in Frankreich Schmerzmittel überdosiert und sei später in einer «Lache aus Lebensmitteln des Vortages» aufgewacht.
MANNSCHAFT sucht die Queeros 2020
Seit Beginn seines Studiums im Jahr 2014 und nachdem er seine Karriere als Spieler beendet hat, hat Palmer ein Studium in Naturwissenschaften und Psychologie mit Auszeichnung abgeschlossen
Der frühere Rugby-Kapitän von Wales, Gareth Thomas, hat sich bereits vor Jahren geoutet und machte vor zwei Jahren auch seine HIV-Infektion öffentlich (MANNSCHAFT berichtete). Und im vergangenen Dezember hat sich der englische Rugby-Schiedsrichter Craig Maxwell-Keys offiziell geoutet. Zuvor hatte er sich seiner Familie und Freund*innen anvertraut (MANNSCHAFT berichtete).
Erst vor zwei Wochen hatte sich der 29-jährige US-Olympionike Danell Leyva geoutet. Es sei ihm nicht leicht gefallen, erklärte er. «Ich wusste es immer», erklärte der aus Kuba stammende Turner gegenüber Olympic Channel, der bei Olympia zweimal Silber, einmal Bronze und 2011 den Weltmeistertitel am Barren holte.
«Es wurde immer nur sehr abgelehnt, intern abgelehnt, weil wir alle so erzogen wurden. Und vor allem aus einer hispanischen Familie stammend, wird es sehr abgelehnt. Als ich aufwuchs, lehnte ich diese Seite an mir immer ab. Aber je mehr ich mich akzeptierte, desto mehr Dinge wurden mir klar. Mir wurde klar, wie normal es ist.»
In seinem Tweet erklärte er, dass er immer noch versuche herauszufinden, ob er bi- oder pansexuell sei. Jedenfalls stehe er momentan nicht auf cis Männer, so Leyva.
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