Chinesisches Filmfestival streicht «Call Me by Your Name»
Mitte April beginnt das Filmfestival in Peking, doch der schwule Liebesfilm «Call Me by Your Name» wird nicht gezeigt: Obwohl er am 16. März noch in der Liste der Festival-Filme auftauchte, wurde er jetzt aus dem Programm genommen.
Das teilte Sony Pictures Entertainment mit, ohne Gründe zu nennen. Homosexualität ist zwar seit 1997 in China nicht mehr illegal, doch LGBTIQ-Aktivisten beklagen konservative Tendenzen in der Gesellschaft. Nur wenige Schwule oder Lesben wagen überhaupt ein Coming-out.
«Peinlich für China» Die Politik Pekings in Bezug auf Homosexualität sei uneindeutig, beklagte Xin Ying vom LGBTIQ-Zentrum der chinesischen Hauptstadt: «Es gibt keine klare politische Haltung zu dem Thema – es bleibt für uns also immer schwer einzuschätzen.» Der chinesische Filmkritiker Wu Jian sagte gegenüber Reuters, der Film weiche von der politischen Richtung in China ab. Ihn aus dem Programm zu nehmen, sei peinlich für das Land.
Erst im Juli wurde in der Stadt Chengdu eine LGBTIQ-Konferenz der Organisation «Speak Out» abgesagt, nachdem der Veranstaltungsort die Reservierung zurückgezogen hatte. Auch die lesbische Datingapp Rela wurde im vergangenen Jahr von den Behörden verboten.
In Tunesien wurde der Film «Call Me by Your Name» kürzlich ebenfalls verboten.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Mann soll anderen aus Fenster gestossen und vergewaltigt haben
Vor dem Landgericht Tübingen hat der Prozess gegen einen 30-Jährigen begonnen, der einen Mann aus dem Fenster gestossen und anschliessend vergewaltigt haben soll.
Von Newsdesk Staff
News
Justiz
USA
Sieg für US-Bibliothekarin: Sie weigerte sich, LGBTIQ-Titel zu entfernen
Terri Lesley stellte sich gegen die Anordnungen in ihrem Bezirk, flog raus und klagte.
Von Newsdesk Staff
Bildung
News
Buch
Österreich
Warum wird bei Diversitätsdebatten so oft der LGBTIQ-Aspekt vergessen?
Meist geht es nämlich ausschliesslich um Frauenförderung, nicht um sexuelle Vielfalt.
Von Newsdesk Staff
News
Arbeitswelt
Pride
Schweiz
Grünes Licht für erleichterte Stiefkindadoption
Die RK-N ist auf die Gesetzesrevision eingetreten – jetzt soll das Parlament den Entwurf verbessern und Kinder in Regenbogenfamilien umfassend absichern.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Rechte
News
Lesbisch
LGBTIQ-Organisationen