Chasten Buttigieg über Diskriminierung im Job – Welle der Solidarität!
Viele Queers erzählen darauf von ihren eigenen Erfahrungen
Die Buttigiegs berichten immer wieder über persönliche Erfahrungen mit Homophobie. In einem Tweet erzählt Chasten von seinem ehemaligen Arbeitgeber und über Diskriminierung im Job. Damit zeigt er, wie wichtig die Annahme des Equality Act für die Community wäre.
«Ich werde nie vergessen, wie ein stellvertretender Manager im Pausenraum herausfand, dass ich schwul bin und auf den Flur hinausmarschierte, direkt auf mich zukam und sagte…», beginnt Chasten Buttigieg auf Twitter zu erzählen. Der Ehemann des früheren Präsidentschaftskandidaten und heutigen Verkehrsministers Pete Buttigieg hat mit seinem Twitter-Thread mitten in die Herzen der queeren Community getroffen.
«…warte mal, ist es wahr, dass du eine Schwuchtel bist?» schreibt Chasten weiter. Im Original zensierte er das entsprechende, englischsprachige Wort mit «f». «Jetzt stell dir mal vor, mein Manager mochte diesen Fakt über mich ebenfalls nicht.» Hunderte User*innen antworteten auf den Tweet und erzählten von ihren Erlebnissen bei der Arbeit.
«Als ein*e Schichtleiter*in herausfand, dass ich gay bin, wurde ich kurz darauf gezwungen mich zu outen. Sie sind auf mich losgegangen und haben mir gesagt, ich solle mich umbringen», berichtete beispielsweise Kellie Greenberg in einer Antwort. Kellie hatte darauf ein Gespräch mit der Filialleitung und die Person hätte gesagt, dass Kellie sich glücklich schätzen solle, überhaupt noch einen Job zu haben.
Manche User*innen berichteten aber auch, dass es in den vergangenen Jahren besser geworden sei. «Ich kann mich glücklich schätzen, dass meine Manager nicht homophob zu sein scheinen», berichtet Jacob. Er erzähle frei heraus, dass er einen Freund habe und niemand behandle ihn deswegen anders. Jacob weiss aber auch, dass es nicht allen so ergeht: «Ich fühle mit ihnen.»
«Reisen ist Liebe» – Pete Buttigieg inspiriert US-Flughafen
Einsatz für Equality Act Chasten Buttigieg ist selbst zu einem bekannten Aktivisten für LGBTIQ-Rechte geworden und hat ein Buch über sein Leben geschrieben. Auf Twitter folgen ihm weit über eine halbe Million Menschen. In seinem Thread schreibt Chasten: «Zu jener Zeit (als der Vorfall geschah), wäre es an viel zu vielen Orten in den USA legal gewesen, mich einfach vor die Tür zu stellen. Deshalb ist es an der Zeit, dass wahre Gleichstellung für LGBTIQ-Menschen festzuschreiben und den #EqualityAct anzunehmen.»
Der Equality Act ist eine vorgeschlagene Erweiterung des Civil Rights Act von 1964. Damit würde Diskriminierung bei der Arbeit, Wohnungssuche, Bildung, im Justizsystem und weiteren wichtigen Orten aufgrund von Sexualität und Geschlechtsidentität verboten. Das demokratisch dominierte Repräsentantenhaus hatte das Gesetz schon zweimal angenommen.
Im Senat wurde die Vorlage unter der republikanischen Führung verschleppt und kam gar nie zur Abstimmung. Donald Trump drohte damit, sein Veto einzulegen, falls die Senator*innen zustimmen würden. Unter der neuen demokratischen Führung und mit Kamala Harris als Stichstimme soll der Equality Act nun zur Abstimmung kommen.
Einen ähnlichen Verfassungszusatz gibt es bereits in der Schweiz, wo die Rassismus-Strafnorm im vergangenen Jahr per Volksabstimmung erweitert wurde (MANNSCHAFT berichtete). In Deutschland läuft gerade die Petition «Grundgesetz für alle», die einen erweiterten Diskriminierungsschutz fordert. Die Kampagne hat ebenfalls zahlreiche prominente Unterstützer*innen (MANNSCHAFT berichtete).
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