Brasilien: Jair Bolsonaro tritt wieder bei Präsidentenwahl an
Nochmal vier Jahre Homofeindlichkeit von oben?
Brasiliens offen homofeindlicher Staatschef Jair Bolsonaro ist offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Präsidentenwahl Anfang Oktober bestimmt worden.
Der 67-Jährige hatte sich erst Ende vergangenen Jahres der Liberalen Partei angeschlossen, um überhaupt an der Wahl teilnehmen zu können. Als Vize-Präsidentschaftskandidaten nominierte die Partei am Sonntag in Rio de Janeiro den General und ehemaligen Verteidigungsminister Walter Souza Braga Netto.
Umfragen zufolge liegt der rechtspopulistische Bolsonaro deutlich hinter dem linken Ex-Präsidenten Lula, der am Donnerstag in São Paulo als Kandidat der PT nominiert wurde. Bolsonaro hofft auf Rückenwind, nachdem der Kongress der Regierung im Wahljahr mehr Sozialausgaben gestattet hat. Zudem sät Bolsonaro Zweifel am brasilianischen Wahlsystem.
Kandidat*innen für das Präsidentenamt dürfen im grössten Land in Lateinamerika nicht ohne Partei antreten. Bolsonaro wurde 2018 als Mitglied des rechtsgerichteten Partido Social Liberal gewählt. Die Gründung einer eigenen Partei nach seinem Austritt 2019 kam nicht über die Phase des Unterschriftensammelns hinaus.
Parteien und Bündnisse haben nun bis zum 15. August Zeit, ihre Kandidat*innen beim Obersten Wahlgerichtshof zu registrieren. Ab dem 16. August ist der Wahlkampf in Brasilien offiziell erlaubt.
Ich könnte keinen schwulen Sohn lieben. Ich hätte lieber, dass er bei einem Autounfall sterben würde.
Vor vier Jahren wurde Bolsonaro ins Amt gewählt (MANNSCHAFT berichtete). In einem Interview mit dem Playboy gab der 63-Jährige unumwunden zu: «Ich könnte keinen schwulen Sohn lieben. Ich hätte lieber, dass er bei einem Autounfall sterben würde.»
An anderer Stelle setzte er das Gerücht in die Welt, dass Drogenkonsum viele Männer schwul mache. Auch die Weltgesundheitsorganisation beschuldigte er schon, Kinder homosexuell machen zu wollen (MANNSCHAFT berichtete).
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