Brandenburger AfD startet Initiative gegen das Gendern
Die AfD in Brandenburg will gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen aus dem offiziellen Sprachgebrauch verbannen.
Mit einer Volksinitiative soll die Landesregierung in Potsdam laut einem RBB-Bericht dazu bewegt werden, Gender-Stern, Unterstrich oder Binnen-I in Schreiben von Behörden und öffentlichen Dienststellen sowie in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen zu streichen und zu verbieten, sagte die AfD-Landesvorsitzende Birgit Bessin bei einer Vorstellung der Initiative am Montag.
Überraschend kommt der Schritt nicht: Als die AfD-Landtagsfraktion forderte, die finanzielle wie ideelle Unterstützung der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwul und Trans ein» einzustellen, begründete Bessin dies mit einer angeblichen «Benachteiligung der heterosexuellen Mehrheit» (MANNSCHAFT berichtete).
In Brandenburg gibt es ein Landesgleichstellungsgesetz, das Behörden verpflichtet, auf die Verwendung von männlichen und weiblichen Formen zu achten. Das sei aber noch keine Aufforderung zum Gendern, auch Sonderformen sind nicht vorgesehen, so Bessin. Hochschulen sind mit Blick auf die Freiheit der Wissenschaft davon aber ausgenommen.
Man werde mit dem Sammeln der Unterschriften nun beginnen, kündigte Bessin an. Einen Zeitplan gebe es nicht, bis wann man die benötigten 20.000 Unterschriften zusammen haben will. Beim Erreichen dieser Marke muss sich der Landtag mit dem Thema befassen.
Der Deutsche Lehrerverband lehnt das sogenannte Gendern durch Lehrer*innen ab. Lehrkräfte sollten sich im Unterricht «an das amtliche Regelwerk halten und nicht vorgesehene Schreibungen unterlassen», sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Deutschen Presse-Agentur. Bei Schüler*innen sollten sie allerdings «tolerant und zurückhaltend» sein, wenn diese in Aufsätzen und Klausuren «nichtamtliche Genderschreibweisen» verwendeten, fügte er hinzu.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) steht dem Gendern auch durch Lehrkräfte offen gegenüber: «Sprache befindet sich in einem ständigen Wandel. Das muss sich auch im schulischen Unterricht abbilden können», sagte die Vorsitzende Maike Finnern.
Die «Harry Potter»-Autorin Joanne K. Rowling hat erklärt: Sie würde für Misgendern ins Gefängnis gehen (MANNSCHAFT berichtete).
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