Blixa Bargeld: «100 Prozent Unterstützung» für trans Sohn
Blixa Bargeld (65) befasst sich nach eigenen Worten schon länger mit dem Thema Transgeschlechtlichkeit. «Aber mein Sohn hat das natürlich noch mehr befeuert», so der Sänger der Band Einstürzende Neubauten.
Blixa Bargeld sagte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung: «Wissen Sie, es gibt diesen beliebten Ausdruck zu sagen: geboren im falschen Körper. Das legt ja schon mal einen Fehler nahe. Da fängt der biologische Determinismus an. Der Ausweg daraus ist es, die Tür da aufzumachen und zu sagen: Es kommt nur auf den Willen an. Es kommt nur darauf an, was man will, und nicht irgendwelche biologischen Faktoren.»
Er wisse nicht, wie lang das seinem trans Sohn schon bewusst sei, erläuterte Blixa Bargeld. «Von mir hat er 100 Prozent Unterstützung. Es ist weder für ihn noch für mich oder meine Frau eine einfache Geschichte, weil er ja auch erst ganz am Anfang seines Weges steht. Da sind ja noch diverse Entscheidungen zu treffen, und wahrscheinlich stehen auch diverse Probleme noch an. Aber Support ist da.»
In Deutschland steht beim Thema Transidentität derzeit eine politische Neuregelung aus. Das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) der Ampel-Koalition soll künftig trans Menschen ermöglichen, ihren Geschlechtseintrag und ihren Vornamen im Personenstandsregister durch Erklärung gegenüber dem Standesamt zu ändern, ohne sich zuvor einer Fremdbegutachtung oder einem Gerichtsverfahren unterziehen zu müssen. (MANNSCHAFT berichtete)
Das SBGG, das als zu weitgehend kritisiert wird, soll das umstrittene Transsexuellengesetz von 1980 ablösen. Viele trans Menschen empfinden dieses als demütigend. Das Gesetz sieht vor, dass Betroffene Vornamen und Geschlecht erst nach einem psychologischen Gutachten und einer gerichtlichen Entscheidung offiziell ändern dürfen. Das Verfahren ist langwierig und teuer. Wesentliche Teile des Gesetzes wurden vom Bundesverfassungsgericht mehrfach für verfassungswidrig erklärt.
Mit der Repräsentation von trans Personen in Film und Fernsehen ist es so eine Sache. Allzu oft sind in Deutschland noch Klischees und verletzende Ignoranz am Werk. Die Schauspielerin Ilonka Petruschka hat sich aufgemacht, das zu ändern (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
Film
«Klandestin»-Regisseurin: «Warum eine Hetero-Welt entwerfen?»
Mit mutigen queeren Geschichten machte sich Angelina Maccarone einen Namen – am 24. April kehrt die preisgekrönte Regisseurin nach über einem Jahrzehnt mit «Klandestin» auf die grosse Leinwand zurück. Ein Interview über das Aneinander-Vorbei-Leben und die Queer-Sättigung der Filmbranche.
Von Patrick Heidmann
Lesbisch
Kultur
Queer
Migration
Community
Forderungen und Veranstaltungen zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit
In Berlin und Wien melden sich Aktivist*innen zu Wort, um strukturelle Diskriminierungen abzubauen
Von Newsdesk Staff
Deutschland
News
TIN
Lesbisch
Österreich
Musik
«Bleibt euch immer selbst treu» – K-Pop-Star Bain outet sich
Während eines Konzerts in Kalifornien erklärte sich der Koreaner zum Mitglied der LGBTIQ-Community
Von Newsdesk Staff
People
Coming-out
Unterhaltung
Theater
«Was ist queere Kunst?»: Festivalwochenende in Düsseldorf
Vom 8. bis 11. Mai gibt es Theater, Partys, Panels und Workshops
Von Newsdesk Staff
Deutschland
News
TIN
Kunst