Bischof in Ghana: Homosexualität ächten!
Schwule und Lesben solle man aber nicht diskriminieren
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz in Ghana, Erzbischof Philip Naameh, fordert die Bevölkerung auf, die Grundrechte von Schwulen und Lesben zu respektieren, aber Homosexualität an sich abzulehnen.
In einem Radiointerview sprach sich der Erzbischof von Tamale im Norden Ghanas dafür aus, Schwulen und Lesben dieselben Rechte wie allen anderen zu gewähren, wie katholisch.de berichtet. Zuvor hatte sich die Bischofskonferenz deutlich gegen homosexuelle Handlungen, die sie «verabscheungswürdig» nannte, und Rechte für Homosexuelle ausgesprochen.
Das Zentrum für die LGBTIQ-Community in Ghana wurde diese Woche geschlossen, nachdem es am Mittwoch von Sicherheitskräften gestürmt worden war. Alex Kofi Donkor, der das Zentrum mit dem Namen «LGBT + Rights Ghana» in der Landeshauptstadt Accra leitet, sagte gegenüber CNN am Donnerstag, dass er nach dem Überfall nun um seine Sicherheit besorgt sei. «Ich habe gerade unsere Anwälte kontaktiert, es gibt momentan eine unsichere Situation», so Donkor.
Vergangene Woche hatte die Bischofskonferenz des westafrikanischen Landes in einer von Naameh unterzeichneten Stellungnahme die Regierung und das Parlament Ghanas aufgefordert, die Räume zu schliessen und die Mitglieder der LGBTIQ-Organisation festzunehmen (MANNSCHAFT berichtete).
Ehe für alle: Gott soll beim Referendum helfen
Nur weil sie homosexuell sind, sollte man ihnen kein Job und keine Wohnung verwehren, erklärte Bischof Naameh nun. «Lesben und Schwule sind Menschen, daher müssen wir sie respektieren. Wir müssen ihnen dieselben Rechte wie allen Menschen zugestehen.» Das gelte aber nicht für Rechte, «die gegen unsere Kultur und Gottes Willen» stünden. Man müsse zwischen den Menschen und ihren Handlungen unterscheiden.
Philip Naameh ist seit 2009 Erzbischof von Tamale und seit 2016 Vorsitzender der Bischofskonferenz des Landes. In den 1980er Jahren hatte er an der Universität Münster in Kirchengeschichte promoviert.
Das Auswärtige Amt in Berlin schreibt auf seiner Homepage, das ghanaische Strafrecht sieht für homosexuelle Handlungen bis zu drei Jahre Haft vor. Die Toleranz gegenüber LGBTIQ-Personen sei nur sehr gering ausgeprägt. Die meisten Ghanaer*innen lehnten dieses Thema ab.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News