Beleidigt auf dem Platz: Nacho Ruiz kontert Homophobie im Fussball
Der spanische Fussballer spricht nach verbalen Attacken von Fans öffentlich über Sexismus und Schwulenfeindlichkeit im Sport
Nacho Ruiz hat sich öffentlich zu Wort gemeldet, nachdem er beim letzten Spiel von Unión Balompédica Conquense in Quintanar verbale Beleidigungen von Fans ertragen musste.
Ruiz, ein 28-jähriger Halbprofi, der von Outsports als «male model und Content Creator» charakterisiert wird und sich gern auf Social Media freizügig zeigt, spielt als Linksverteidiger.
Auf seiner Instagram-Story schrieb er diese Woche: «Ich möchte die homophoben und sexistischen Beleidigungen anprangern, die ich im Spiel in Quintanar del Rey von einem grossen Teil der Tribüne erhalten habe.»
Ruiz listete die Beleidigungen auf, die er von den Rängen hörte, darunter: «Schwuchtel, verdammte Schwuchtel», «Hündin», «Mädchen, du bist ein Mädchen» und «arme Mutter, die eine Tochter hat und keinen Mann».
Er stellte in Bezug auf seine Sexualität klar: «Unabhängig davon, ob mich diese Beleidigungen treffen oder nicht – sie tun es nicht.» (MANNSCHAFT berichtete über schwule Paare in der Bundesliga.)
Dann fügte er hinzu: «Da ich solche Worte oder Drohungen auch über soziale Medien einfach wegen meiner Kleidung erhalte und bisher nie darüber gesprochen habe, finde ich es bedauerlich, dass es im 21. Jahrhundert immer noch diesen Hass auf Fussballplätzen gibt – sei es Homophobie, Sexismus, Rassismus … Lasst uns das nicht normalisieren.»
Laut einem Bericht des spanischen Nachrichtenportals Eldiario schickte Ruiz einen Kuss in Richtung der Fans, die ihn beleidigten.
Neben seinen Social-Media-Beiträgen trat der spanische Model-Fussballer am Mittwoch auch bei einer Pressekonferenz auf, um öffentlich über die Beleidigungen zu sprechen.
«Es ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert, und ich hoffe, es ist auch das letzte Mal – nicht nur für mich. In der Fussballwelt ist es sehr normal geworden, dass wir Beleidigungen erhalten», sagte er.
Er betonte, dass er das Thema auf die Fussballplattform gebracht habe, «damit kein anderer Fussballer etwas Ähnliches durchmachen muss», und lenkte damit die Aufmerksamkeit nicht nur auf seine Instagram-Follower, sondern auf die gesamte Fussballwelt.
Sein Verein aus Cuenca veröffentlichte eine Erklärung, in der er Schock und Unglauben darüber ausdrückte, dass einer ihrer Spieler Opfer solcher Äusserungen wurde.
«Fussball sollte ein Raum des Respekts und der Freude für alle Beteiligten sein, inklusive der Fans, und Situationen wie die gestrige in Quintanar sollten im 21. Jahrhundert niemals wieder vorkommen», heisst es in der Erklärung, die mit den Worten abschloss: «Wir stehen hinter dir, Nacho.»
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