Auch Panama will homosexuellen Paaren Adoption verbieten
Der Präsident könnte allerdings noch ein Veto einlegen
Die Nationalversammlung von Panama hat ein Gesetz verabschiedet, das ein Verbot der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare enthält, berichtete jetzt Human Rights Watch.
Der Gesetzentwurf Nr. 120, der Kinder und Jugendliche vor einer unnötigen Trennung von ihrer leiblichen Familie schützen soll, ermöglicht die Adoption sowohl durch Einzelpersonen als auch durch verheiratete Paare. Er wurde am 3. März verabschiedet.
Gleichgeschlechtliche Ehen sind in dem überwiegend christlich geprägten 4,2-Millionen-Einwohner*innen-Staat nicht erlaubt; der Gesetzentwurf definiert berechtigte Ehepaare als solche, die sich aus Partner*innen «unterschiedlichen Geschlechts» zusammensetzen.
Human Rights Watch erklärte jetzt: Präsident Laurentino Cortizo sollte gegen Artikel 22 und 26 des Gesetzentwurfs ein Veto einlegen, die gegen internationale Menschenrechtsstandards in Bezug auf Nichtdiskriminierung, Achtung des Privat- und Familienlebens sowie der Rechte des Kindes verstossen sowie Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen zementieren.
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«Der Ausschluss gleichgeschlechtlicher Paare als Adoptiveltern ist nicht nur stigmatisierend, sondern verschärft in Panama auch die Stigmatisierung, dass ihre Beziehungen überhaupt nicht anerkannt oder geschützt werden», erklärte Cristian González Cabrera von Human Rights Watch. «Es ist auch unvereinbar mit dem Grundsatz des Kindeswohls, Kinder kategorisch von der Adoption in liebevolle und unterstützende Familien auszuschliessen.»
Nach der Verabschiedung der Nationalversammlung liegt der Gesetzentwurf nun zur Unterzeichnung bei Präsident Cortizo, der die gesetzliche Befugnis hat, ein Veto gegen ihn ganz oder teilweise einzulegen.
Viele Nachbarstaaten Panamas, darunter Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Argentinien und Uruguay, erlauben die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare.
Auch in Polen kommt offenbar ein Adoptionsverbot für homosexuelle Paare. Der Justizminister legte jetzt einen Gesetzentwurf vor (MANNSCHAFT berichtete).
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