Angriff mit Flasche auf schwules Paar
An einem Berliner S-Bahnhof wurden die zwei Männer homofeindlich beleidigt und bedroht
Erneuter Fall von Homohass in Berlin: In Pankow beleidigte am Freitagabend ein aggressiver 34-Jähriger ein schwules Paar und wollte die Männer mit einer Flasche schlagen.
Wegen Beleidigungen, Volksverhetzung und versuchten Körperverletzungen wird seit der vergangenen Nacht gegen einen 34-Jährigen ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der alkoholisierte Mann zunächst gegen 23 Uhr am S-Bahnhof Wollankstrasse zwei Männer homophob beleidigt und versucht, mit einer Flasche zu schlagen. Zudem hatte er nach Angaben des Paars ausserdem versucht, nach den beiden zu treten.
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Als wenig später alarmierte Polizeikräfte eintrafen, beleidigte der Mann diese ebenfalls umgehend. Er verhielt sich aggressiv und weigerte sich zunächst, seine Personalien zu nennen oder Personalpapiere auszuhändigen. Während der Befragung des Mannes durch die Polizei gab dieser mehrfach volksverhetzende Aussagen von sich.
Da er sich weiterhin sehr aggressiv verhielt, legten ihm die Polizeikräfte Handfesseln an und brachten ihn anschliessend in ein Gewahrsam, wo ihm Blut abgenommen und er erkennungsdienstlich behandelt wurde.
Erste Doku über Verfolgung in Tschetschenien
Aufgrund seines fortwährend aggressiven Verhaltens und diverser geäusserter Drohungen blieb der betrunkene und nach eigenen Angaben unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehende Mann bis zum Samstagmorgen im Polizeigewahrsam. Die Ermittlungen dauern an.
Die Fälle von Homohass in Berlin steigen kontinuierlich: Im Gegensatz zum Vorjahr wurden erneut mehr Angriffe gegen LGBTIQ registiert. Die Zahlen wurden Mitte November vorgestellt. Die Tatorte lagen vorwiegend in den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln.
Die Aufklärungsquote der angezeigten Taten lag im vergangenen Jahr bei 38 % (2018 waren es 47 %). Erst im Oktober wurden zwei Männer gefasst, die im März eine Gruppe homo- und transphob beleidigt sowie bedroht haben sollen.
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