Angriff auf Pride-Gottesdienst: Junge Tat will Strafe nicht zahlen

Der Vorfall in Zürich liegt zwei Jahre zurück

Die Täter ergriffen die Flucht, nachdem sie den Gottesdienst der Zurich Pride gestört hatten. (Foto: Zurich Pride)
Die Täter ergriffen die Flucht, nachdem sie den Gottesdienst der Zurich Pride gestört hatten. (Foto: Zurich Pride)

Im Juni 2022 versuchte eine Gruppe vermummter Männer, einen Pride-Gottesdienst in Zürich zu stürmen. Ihre Strafe wollen sie nicht akzeptieren.

Die Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat wollen die Geldstrafen, die ihnen die Staatsanwaltschaft auferlegt hat, nicht zahlen, und pochen auf ihre «Meinungsfreiheit».

«Wir werden diese Repression nicht auf uns sitzenlassen», verkündete ein Mitglied der Jungen Tat in einem Video bei X. Ihre Meinungsfreiheit würde eingeschränkt, weil sie u.a. auch für die Störung einer Drag-Lesestunde belangt werden sollen. Es dürfte nun als erstmals zu einem Gerichtsprozess gegen Vertreter der Jungen Tat kommen, berichtet die Nachrichtenagentur SDA.

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte die Rechtsradikalen Ende September per Strafbefehl zu Geldstrafen zwischen 100 und 180 Tagessätzen verurteilt. Insgesamt summieren sich die Strafen auf insgesamt 70'000 Franken (MANNSCHAFT berichtete).

Laut Staatsanwaltschaft machten sich die Mitglieder der Jungen Tat u.a. der Rassendiskriminierung, der Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit, des Landfriedensbruchs sowie des Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz schuldig.

Bei dem Video handelt es sich um ein unkritisches Gefälligkeitsvideo von einem Mann namens Miró. Zu dessen Follower*innen gehört auch AfD-Chefin Alice Weidel.

Im Sommer 2022 hatte eine Gruppe weiss gekleideter, vermummter Männer versucht, den Pride-Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Zürich zu stürmen (MANNSCHAFT berichtete). Mit sich trugen sie ein weisses Holzkreuz mit der Aufschrift «No Pride Month». Thomas Sutter, Co-Präsident der Sozialdemokratischen Partei Zürich, erklärte bei Twitter: «Die Pride scheint notwendig wie eh und je. Und Rechtsextreme zielen immer häufiger auf uns LGBTQ-Menschen. Das macht Sorgen.»

Letzte Woche in Düsseldorf: Ein Reporter der Deutschen Welle wird als «Schw***tel» beschimpft und verprügelt (MANNSCHAFT berichtete).

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