Affenpocken: Impfstoff in der Schweiz nicht zugelassen
Es liegen derzeit keine Anträge vor, sagt das BAG
Weil die Zulassung fehlt, könnte die Schweiz keinen Impfstoff gegen die Affenpocken einsetzen – obwohl zurzeit Millionen Dosen davon in Genf lagern.
Die Affenpocken breiten sich immer weiter aus (MANNSCHAFT berichtete), betroffen davon sind bisher mehrheitlich Männer, die Sexualkontakte zu anderen Männern (MSM) hatten (MANNSCHAFT berichtete). Zwangsläufig stellen deshalb auch in der Schweiz immer mehr Menschen die Gretchenfrage nach dem Impfstoff.
Wirksamer Schutz Die Impfung gegen Pocken gilt als die älteste überhaupt: In China setzte man Pockenimpfungen bereits im 16. Jahrhundert ein. Unter den verschiedenen Pockenviren besteht eine sogenannte Kreuzimmunität, was den Kampf gegen die Krankheit vereinfacht. Das bedeutet, dass der herkömmliche Pockenimpfstoff auch gegen die Affenpocken wirksam ist.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt: «Die Pockenimpfstoffe der ersten und zweiten Generation, die im Rahmen des Programms zur Ausrottung der Pocken – in der Schweiz bis 1972 – verabreicht wurden, verleihen einen wirksamen Schutz.»
Auf Zulassung verzichtet Gute Nachrichten also. Doch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Pocken bereits 1979 für ausgerottet erklärt. Da seither keine Impfungen mehr stattfanden, hätten die Pharmaunternehmen in der Schweiz auf die Zulassung verzichtet, sagt BAG-Vizedirektorin Linda Nartey gegenüber SRF. Man habe derzeit keine Anträge auf eine Zulassung von Arzneimitteln zur Bekämpfung von Pocken und habe in den letzten Jahren auch keine erhalten.
So gibt es zwar einen in Europa zugelassenen Pockenimpfstoff der dritten Generation (MVA-BN/Imvanex) für die Immunisierung gegen Pocken bei Erwachsenen; dieser bietet auch einen guten Schutz gegen die Affenpocken, wie das BAG schreibt. Der Impfstoff ist in der Schweiz allerdings nicht zugelassen. Damit kann die Schweiz zum jetzigen Stand nicht gegen die Affenpocken impfen.
Millionen Dosen in Genf Wie Nau.ch berichtet, lagert die Weltgesundheitsorganisation noch insgesamt 30 Millionen Dosen Pockenimpfstoff. 2,8 Millionen davon befinden sich am Hauptsitz in Genf. Dieser Notvorrat soll allerdings nur bei einem erneuten Ausbruch des ausgerottet geglaubten Pockenvirus zum Einsatz kommen.
Falls sich die Lage verschlimmert, dürfte die WHO wohl auch über die Freigabe im Kampf gegen die Affenpocken nachdenken. Selbst dann müsste die Schweiz diesen Impfstoff erst noch zulassen.
Die spanischen Behörden gehen der Vermutung nach, dass Partys der Gay Pride auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten. HIER geht es zu unserem Bericht.
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