Paris Pride: Weniger Techno-Trucks, mehr Politik
Der Umzug war etwas kleiner als sonst, aber genauso bunt.
Die offizielle Paris Pride wird wegen der Corona-Pandemie erst im November stattfinden. Doch schon am gestrigen Samstag marschierten etwa 3’000 Personen in der französischen Hauptstadt für Gleichberechtigung und gegen Polizeigewalt. In Köln musste währenddessen die Polizei am inoffiziellen CSD-Wochenende eine Menschenansammlung auflösen.
Obwohl die eigentliche Paris Pride wegen der Corona-Pandemie erst am 7. November stattfinden soll, liessen es sich die Organisator*innen nicht nehmen, jetzt schon einen kleineren Marsch durchzuführen. Etwa 3’000 Personen waren laut Reuters am gestrigen Samstag dabei, einige von ihnen trugen dabei Schutzmasken. Kleiner, aber politischer sollte der Umzug werden. Dies gelang auch, weil die politischen Forderungen wegen des Truck-Verbots nicht von lauter Technomusik übertönt werden konnten.
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Gegen Polizeigewalt So waren etwa gemäss France 24 Slogans wie «Alle hassen die Polizei» zu hören. Viele Teilnehmer*innen solidarisierten sich mit der weltweiten Bewegung gegen Polizeigewalt, indem sie Black-Lives-Matter-Plakate in die Höhe hielten. Der Marsch zog friedlich vom berüchtigten Pigalle-Quartiert Richtung Place de la Republique.
Die Betonung politischer Statements an der Paris Pride habe einen guten Grund, wie Giovanna Rincon des Pariser Verbandes für trans Menschen «Acceptess-T» erklärt. «Die Gefahr, unsere fundamentalen Rechte wieder zu verlieren, ist sehr präsent. Und die Epidemie hat Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt in der Gesellschaft offenbart.»
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«Täglicher Kampf» Im Jahr 2019 ist in Frankreich die Zahl der LGBTIQ-feindlichen Straftaten um 36 Prozent gestiegen (MANSNCHAFT berichtete). Opfer der Taten waren nach Angaben des Ministeriums hauptsächlich Männer. Gut zwei Drittel der Opfer waren jünger als 35.
«Es ist nicht nur ein Pride-Monat, wir müssen jeden Tag kämpfen; es ist ein täglicher Kampf, unsere Botschaft rund um den Globus zu verbreiten», sagte ein mitmarschierender Lehrer gegenüber Reuters.
Räumung bei inoffiziellem CSD Während die Pariser*innen ganz legal demonstrieren konnten, kam es in Köln am CSD-Wochenende wegen einer Menschenansammlung zu einem Polizeieinsatz. Obschon der diesjährige Christopher Street Day erst im Oktober stattfinden soll, sind dieses Wochenende – also am ursprünglichen Datum des CSD – überdurchschnittlich viele Menschen in den queeren Bars in Köln anzutreffen.
https://www.facebook.com/Schaafenstrasse/photos/a.142424709110067/3417055308313641/?type=3&theater
Die Menschenansammlung in der Schaafenstrasse sei mit den Corona-Schutzverordnungen nicht vereinbar gewesen, teilte die Kölner Polizei mit. Per Lautsprecher habe sie die etwa 500 Besucher*innen gebeten, die Abstände einzuhalten. Später haben dann Ordnungsdienst und Polizei den Bereich geräumt. Dies passierte sowohl in der Nacht auf Samstag als auch in der Nacht auf Sonntag. Beide Male verlief der Einsatz gemäss Radio Köln friedlich.
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