50 Jahre nach «Waterloo»: Malmö richtet ESC 2024 aus
In Stockholm wird die Avicii-Arena umfassend renoviert
Zum siebten Mal schon darf die stolze Pop-Nation Schweden den Eurovision Song Contest veranstalten. Das Rennen um die Ausrichtung hat aber weder Stockholm noch Göteborg gemacht.
Genau 50 Jahre nach dem historischen Grand-Prix-Erfolg der schwedischen Kultgruppe Abba findet der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in der südschwedischen Grossstadt Malmö statt. Das Finale des Musikwettbewerbs wird am 11. Mai in der Malmö Arena ausgetragen, die beiden Halbfinals zwei beziehungsweise vier Tage davor. Das gab der schwedische Rundfunksender SVT am Freitag bekannt.
Die Sängerin Loreen hatte den diesjährigen ESC im britischen Liverpool mit ihrem Song «Tattoo» für Schweden gewonnen (MANNSCHAFT berichtete). Deshalb darf das skandinavische EU-Land den Wettbewerb im nächsten Jahr zum nunmehr siebten Mal ausrichten. Für Loreen war es bereits der zweite ESC-Sieg nach 2012 gewesen (MANNSCHAFT berichtete), als sie in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit «Euphoria» triumphiert hatte – auch damals war der ESC im Folgejahr in Malmö ausgetragen worden.
Vier schwedische Städte hatten ihr Interesse an der Austragung des Musikwettbewerbs im Mai 2024 bekundet: die Hauptstadt Stockholm sowie Göteborg, Malmö und die Kleinstadt Örnsköldsvik. Schwedische Medien hatten am Freitag berichtet, dass Göteborg und Örnsköldsvik bereits Absagen der Veranstalter erhalten hätten – damit stand ein Show-down zwischen Stockholm und Malmö an. Gegen Stockholm, das den ESC zuletzt 2016 ausgerichtet hatte, sprach allerdings, dass die dortige Avicii-Arena 2024 umfassend renoviert wird.
Malmö ist die drittgrösste Stadt Schwedens und liegt ganz im Süden des Landes. Es hat den ESC schon zwei Mal ausgerichtet, erst 1992 und dann nach Loreens erstem Erfolg auch 2013. Die Stadt wird in Schweden als eine potenzielle Gastgeberin hervorgehoben, die für ein grosses Fest sorgen und gleichzeitig die Kosten niedrig halten kann.
Wir sind begeistert davon, in diese lebendige und dynamische Stadt zurückzukehren
«Malmö ist eine kreative Stadt mit einem reichen Kulturleben, die auf eine nachhaltige Weise ein Musikfest für ganz Europa erschaffen kann», erklärte SVT-Chefin Hanna Stjärne. Dies gelte insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht, da die Arena, die Kommunikation und die Logistik bereits vorhanden seien.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) wies darauf hin, dass Malmö den ESC bereits 1992 und 2013 erfolgreich veranstaltet habe. «Wir sind begeistert davon, in diese lebendige und dynamische Stadt zurückzukehren, die demonstriert hat, dass sie die Veranstaltungsorte und Infrastruktur hat, die perfekt für die Austragung des weltgrössten Live-Musik-Events sind», erklärte der sogenannte Executive Supervisor des ESC, Martin Österdahl. Malmös Einsatz für Diversität, Inklusion und Innovation passe perfekt zum Geist der Veranstaltung.
Lange Zeit war Malmö als relativ hässliche Stadt mit hoher Kriminalität verschrien. Zu diesem Bild trug vor allem die Situation im Problemviertel Rosengård bei, aus dem auch der frühere Fussballstar Zlatan Ibrahimovic stammt. Seit Jahren schon arbeitet Malmö an seinem Image als lebenswerte, inklusive und innovative Stadt, vor allem in Wassernähe mit Blick auf die imposante Öresundbrücke hat sie sich auch optisch gemausert. Mit dem 190 Meter hohen Wolkenkratzer Turning Torso steht dort auch das derzeit höchste Gebäude Skandinaviens.
Die Malmö Arena, in der schon der ESC 2013 ausgerichtet wurde, befindet sich einige Kilometer weiter südlich im Stadtteil Hyllie. Je nach Positionierung der Bühne können bei Musikverstaltungen bis zu 15 500 Menschen in der Mehrzweckhalle unterkommen. Sie ist nur einen Bahnstopp von der nahen dänischen Hauptstadt Kopenhagen entfernt, womit sich im kommenden Mai auch zahlreiche ESC-Fans aus Dänemark Richtung Schweden aufmachen dürften.
Die Pop-Nation Schweden hat den Eurovision Song Contest bislang sieben Mal gewinnen können. Der erste schwedische Erfolg liegt im kommenden Jahr genau 50 Jahre zurück: Die legendäre Popgruppe Abba hatte sich 1974 im englischen Brighton mit «Waterloo» gegen die europäische Konkurrenz durchgesetzt. Der Erfolg machte Abba damals schlagartig international bekannt – es folgte eine Weltkarriere.
Der australische Politiker Lyle Shelton, Vorsitzender der Family-First-Partei, unterstellt dem Sea-Life-Aquarium, die Pinguinmännchen Sphen und Magic bewusst «manipuliert» zu haben, um sie «schwul» zu machen. Dadurch, dass jetzt Kinder im Zoo dieses gleichgeschlechtliche Paar bestaunen, würden diese indoktriniert (MANNSCHAFT berichtete).
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