5 Männer nach homophober Attacke auf Lesbenpaar festgenommen
Die beiden Frauen wurden in einem Londoner Nachtbus gedemütigt und verprügelt
Fünf junge Männer wurden nach der homophoben Attacke auf ein lesbisches Paar in London festgenommen und sind wieder auf freiem Fuss. Die Opfer erhalten viel Solidarität und denken nicht daran, sich künftig zu verstecken.
Die Prügelattacke auf das lesbische Paar liegt schon ein paar Tage zurück. Eine der beiden Opfer, die aus Uruguay stammende Melania G., machte sie in der vergangenen Woche bei Facebook öffentlich: Mittlerweile wurden in London insgesamt fünf Verdächtige im Alter von 15 bis 18 Jahren festgenommen. Sie wurden später gegen Kaution wieder freigelassen. Wie Scotland Yard am Samstagabend mitteilte, müssen sie sich Anfang Juli zu einem Termin melden.
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Das Bild, das Melania bei Facebook teilte, zeigt sie und ihre aus den USA stammende Freundin Chris in einem Londoner Nachtbus. Gesichter und Kleidung sind blutüberströmt. Am 30. Mai waren sie von den Jugendlichen angegriffen worden.
«Zuvor haben wir uns wohl geküsst, als diese Männer auf uns zukamen», schreibt die 28-Jährige. Plötzlich hätte sich die Gruppe aufgeführt wie Hooligans. «Sie verlangten, dass wir uns küssen, damit sie zugucken können», heisst es in ihrem Post weiter.
Die Pride-Ausgabe der MANNSCHAFT ist da!
Als die Frauen sich weigerten, hätten die Teenager Münzen nach ihnen geworfen. Nachdem ihre Freundin Chris die Täter wütend zur Rede stellen wollte, eskalierte die Situation. «Ich ging hinüber, um zu sehen, dass ihr Gesicht blutete und drei von ihnen sie verprügelten. Das nächste, was ich weiss, ist, dass ich geschlagen werde.» Und weiter: «Als ich mein Blut sah, wurde mir schwindelig und ich fiel zurück.»
Als die Jugendlichen verschwanden, sollen sie noch Melanias Telefon gestohlen haben. Das Paar wurde anschliessend in ein Krankenhaus gebracht. Melania mit Verdacht auf ein gebrochene Nase.
Politiker verurteilen homophobe Attacke Noch-Premierministerin Theresa May äusserte sich zu dem Vorfall: «Das war ein widerlicher Angriff, meine Gedanken sind bei dem betroffenen Paar.» Auch Labor-Chef Jeremy Corbyn verurteilte den Angriff auf Twitter: «Wir dürfen und werden diese homophobe und frauenfeindliche Gewalt in unserer Gesellschaft nicht akzeptieren.» In dem Tweet forderte er Solidarität mit den beiden Frauen und allen Mitgliedern der LGBTIQ-Community «für alles was sie durchmachen, nur weil sie sind, wer sie sind.» Auch der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan verurteilte den Vorfall als «ekelhaften frauenfeindlichen Angriff».
Verstecken wollen sich Chris und Melania nach dem Hassverbrechen nicht . «Ich habe keine Angst, mich queer zu zeigen. Ganz im Gegenteil, wir sollten es noch mehr zeigen», erklärte Chris.
UMFRAGE: Bist du ein Pride-Tourist?
Gewalt gegen Mitglieder der LGBTIQ-Community hat Angaben der Londoner Polizei zufolge in der britischen Hauptstadt in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2018 wurden 2308 homo- oder transphob motivierte Verbrechen registriert, vier Jahre zuvor waren es 1488.
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