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Zurich Pride präsentiert neues Motto – Kläfiger abgewählt

«Same Love, Same Rights» ist das neue Motto der Zurich Pride.

Mehrere Reihen Stühle mussten zusätzlich bereitgestellt werden für das grosse Mitgliederaufkommen an der ausserordentlichen Generalversammlung des «Zurich Pride Festivals» im Zürcher Kulturmarkt. Grund für die ausserordentliche GV sei einerseits die Abwahl von Politressortleiter Denis Kläfiger, andererseits wolle man zu diversen Gerüchten Stellung nehmen, die in der Presse kursiert seien, so Vereinspräsidentin Lea Herzig. «Der Vorstand leistet harte und unentgeltliche Arbeit auf einem hohen professionellen Niveau, um an der Pride einen Demonstrationsumzug, ein unterhaltsames Festival und einen Safe Space für alle bereitzustellen. Der ganze Vorstand weist die Vorwürfe zurück.»

Im Vorfeld der GV hatte Kläfiger dem Vorstand vorgeworfen, Gelder aus dem Politressort für andere Zwecke einsetzen zu wollen. Ausserdem bezichtigte er andere Vorstandsmitglieder des Mobbings. Der Vorstand wiederum hatte Kläfiger eines unangemessenen und rücksichtslosen Umgangs bezichtigt, das Vertrauensverhältnis sei nicht mehr zu retten.

Mehrere Mitglieder meldeten sich vor der Abwahl zu Wort. «Ich möchte dem Vorstand danken, der Erfolg des Festivals ist einer unglaublichen Freiwilligenarbeit zu verdanken», sagte Mitglied Andreas von Rosen. «Daher macht es keinen Sinn, im Vorstand Personen zu haben, die Grabenkriege führen und sich gegenseitig anzicken.»


Alan David Sangines, ehemaliger Politressortleiter, drückte Bedenken aus, das Politressort ein halbes Jahr vor der Pride unbesetzt zu lassen: «Ich habe während fünf Jahren das Politressort aufgebaut, zur Politik gehört mehr, als nur Rednerinnen und Redner einzuladen. Bis heute hat der Vorstand keine Vermittlungsversuche zugelassen. Symbolisch kann ich nicht für diese Abwahl stehen.»

Weitere Stimmen aus dem Publikum drückten sich ähnlich besorgt um die Auswirkungen eines unbesetzten Politressorts aus. Auf Antrag der Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich wurde schliesslich eine konsultative Abstimmung durchgeführt, die den Vorstand mit einer schnellstmöglichen Besetzung des Politressorts beauftragte. Diese wurde einstimmig angenommen.

Die Abwahl von Denis Kläfiger wurde auf Antrag eines Mitglieds als geheime Abstimmung durchgeführt. 89 Stimmen sprachen sich für die Abwahl aus, 32 stimmten dagegen. Die 3 Enthaltungen wurden als Nein-Stimmen dazugezählt. In einer darauffolgenden Wahl wurden Kevin Burke als Marketingchef und Christian Rohrer als neuer Sponsoringleiter per Akklamation gewählt.


Ein ungleiches Gleichheitszeichen zeigt die Diskrepanz zwischen Rechten von Heterosexuellen und denjenigen von Schwulen und Lesben auf.

Neues Motto 2018: «Same Love, Same Rights»
In der zweiten Hälfte der Generalversammlung präsentierte Lea Herzig das neue Motto der Zurich Pride 2018. «Same Love, Same Rights – Weil das Gesetz noch immer unterscheidet». Man wolle die Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass die Ehegleichheit für Schwule und Lesben in der Schweiz noch immer nicht erreicht sei.

Neben dem neuen Logo und den neuen gestalterischen Kommunikationsmitteln kommt auf dem neuen Flyer für die Pride 2018 ein Gleichheitszeichen zum Einsatz. Der erste Balken steht für die Rechte von Heterosexuellen. Der zweite, etwas kürzere Balken, symbolisiert der Nachholbedarf bei den Rechten von Schwulen und Lesben. «Der Balken zeigt, dass ein letzter Gap zur Gleichstellung offen ist», so Lea Herzig.

«Die Idee mit dem Balken finde ich grundsätzlich gut», sagte Sangines. «Allerdings muss der Balken bei den Schwulen und Lesben noch viel kürzer sein. Das ILGA-Ranking zeigt, dass die Schweiz anderen europäischen Ländern weit mehr als nur einen Gap hinterherhinkt.»

«Bitte nicht nur von Schwulen und Lesben sprechen, auch Transmenschen und Bisexuelle existieren», sagte ein weiteres Mitglied im Plenum.

Zum Thema Transgender habe sie bereits mehrere Gespräche geführt und werde das auch weiterhin tun, erwiderte Herzig. «Ich bin sehr bestrebt, in kommenden Jahren den Scheinwerfer auch oder sogar ausschliesslich auf die Anliegen von trans Personen zu legen.»


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