Frauentennis-Turnier in Saudi-Arabien: «Homopaare willkommen»
Heftige Kritik kommt u.a. von Martina Navratilova
Wie der Tennis-Weltverband der Frauen (WTA) diese Woche bekanntgab, werden die «WTA Finals» in den nächsten drei Jahren in der saudischen Hauptstadt Riad stattfinden.
Diese Ankündigung sorgte für heftige Kritik. Besonders als Marina Storti, Chefin des kommerziellen Arms der WTA, der britischen Zeitung The Telegraph sagte: «Uns ist zugesichert worden, dass jeder in Saudi-Arabien willkommen sein wird, unabhängig von der sexuellen Orientierung oder Religion. Wenn gleichgeschlechtliche Paare nach Riad reisen und ein Hotelzimmer teilen wollen, wird das möglich sein.»
Enthauptung mit dem Schwert Etliche Kommentator*innen in sozialen Medien fragten daraufhin, warum die Homosexualität von Ausländer*innen in Saudi-Arabien kein Problem sein soll, während Einheimische dafür gefoltert oder hingerichtet werden können (MANNSCHAFT berichtete)
«In diesem Land werden Frauen nicht als gleichwertig angesehen» Der Schritt der WTA war erwartet worden. Schliesslich versucht Saudi-Arabien seit längerem, mit Sportgrossveranstaltungen sein Image aufzubessern. Kritiker*innen bezeichnen dies als «Sportswashing», als Versuch, die Menschenrechtsverletzungen im Land durch positive Sportnachrichten zu überlagern bzw. vergessen zu machen.
Erst im Januar hatten die Tennislegenden Martina Navratilova und Chris Evert die WTA in einem offenen Brief aufgefordert, das grosse Saisonfinale-Event nicht in Saudi-Arabien ausrichten zu lassen. «In diesem Land werden Frauen nicht nur als nicht gleichwertig angesehen, das Land kriminalisiert ausserdem die LGBTIQ-Community», heisst es in dem Schreiben.
Dazu erklärte Storti jetzt, dass die WTA mit Navratilova und Evert in Kontakt gewesen sei. Inhaltlich nahm sie allerdings keine Stellung zu den erwähnten Kritikpunkten.
Saudi-Arabien lässt viel Geld in das Turnier fliessen: Dadurch beträgt das Preisgeld in diesem Jahr 15,25 Millionen Dollar, ein Anstieg von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die WTA Finals werden 2024 vom 2. bis 9. November stattfinden.
Uganda hat eines der restriktivsten Gesetze gegen Homosexuelle in Afrika. Selbst die Todesstrafe kann in bestimmten Fällen verhängt werden. Nun hat das Verfassungsgericht entschieden (MANNSCHAFT berichtete).
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