Wird Israels Beitrag für den ESC 2024 disqualifiziert?
Die EBU in Genf prüfe den Text, heisst es
In Israel gibt es Medienberichten zufolge hinter den Kulissen schon jetzt eine Debatte um den ESC-Song. Dabei ist er noch gar nicht vorgestellt.
Der Song, mit dem die israelische Teilnehmerin Eden Golan im Mai beim Eurovision Song Contest (ESC) antreten will, soll bereits Diskussionen ausgelöst haben. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Mittwoch, die Organisator*innen hätten den Beitrag mit dem Titel «Oktoberregen» als politisch eingestuft und erwögen deshalb seine Disqualifizierung. Der Song bezieht sich Medienberichten zufolge auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet worden sind (MANNSCHAFT berichtete). Das Lied ist allerdings bisher nicht offiziell vorgestellt worden
Der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan besteht jedoch dem Bericht zufolge darauf, dass der Text des Songs nicht geändert werde, selbst wenn dies Israel die Teilnahme kosten sollte. Die Veranstalterin des Wettbewerbs, die EBU in Genf, teilte auf Anfrage mit, dass sie dabei sei, den Text zu prüfen. Dieser Prozess sei vertraulich. Alle Länder hätten bis zum 11. März Zeit, ihre Songs einzureichen. «Wird ein Song aus irgendeinem Grund als inakzeptabel eingestuft, haben die Sender die Möglichkeit, einen neuen Song oder einen neuen Text gemäss den Regeln des Wettbewerbs einzureichen», teilte die Pressestelle mit
Die ESC-Organisator*innen hatten sich zuvor gegen einen Ausschluss Israels ausgesprochen, den etwa schwedische Künstler*innen wegen des Gaza-Krieges, der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen, gefordert hatten (MANNSCHAFT berichtete). Die Veranstaltung soll ihren Angaben nach unpolitisch bleiben.
Das ESC-Finale findet am 11. Mai in Malmö statt. Der 68. ESC findet in diesem Jahr in Schweden statt, nachdem Sängerin Loreen den Vorjahreswettbewerb in Liverpool mit dem Lied «Tattoo» für das skandinavische Land gewonnen hat (MANNSCHAFT berichtete). Die EBU hatte Anfang Dezember eine Liste mit diesmal 37 teilnehmenden Rundfunkanstalten veröffentlicht – darunter auch Kan aus Israel.
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