Vor Liechtenstein-Spiel: DFB-Elf verzichtet auf Protest gegen Katar
Die Fussball-Nationalmannschaft verzichtet vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein auf eine erneute öffentliche Protestaktion gegen das Gastgeberland Katar.
«Das bedeutet nicht, dass die Mannschaft nicht dafür stünde, was sie dokumentiert hat», sagte DFB-Pressesprecher Jens Grittner am Mittwoch in Stuttgart.
Auch wird der namentlich noch nicht benannte Vertreter von Manuel Neuer als Kapitän diesmal im Gegensatz zu den EM-Spielen in diesem Sommer keine Binde in den Regenbogenfarben tragen. «Es gilt aber immer noch das Bekenntnis, das mit der Binde zum Ausdruck kam», sagte Grittner.
Die Spieler stünden immer noch für die unverhandelbare und universelle Gültigkeit von Menschenrechten ein. Gleiches gelte für das Trainerteam, betonte der neue Bundestrainer Hansi Flick vor seiner Premiere am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in St. Gallen.
Im März hatte die DFB-Auswahl unmittelbar vor Beginn der WM-Qualifikationsspielen gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien mit unterschiedlichen Aktionen die Einhaltung der Menschenrechte angemahnt und damit auch auf die Lage im Emirat Katar hingewiesen.
«Das sind Botschaften, die immer gelten», sagte Grittner, auch wenn nun nicht mehr vor jedem Spiel neue Aktionen folgen würden. Das tragen der Regenbogen-Binde aus Solidarität mit homosexuellen Menschen sei eine spezielle Aktion im Pride-Monat Juni gewesen (MANNSCHAFT berichtete). Auch zu dieser Grundhaltung für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen bekenne sich die Mannschaft unverändert.
In einer Spiegel-Umfrage hat sich im März eine deutliche Mehrheit gegen die Austragung der Fussball-WM 2022 in Katar und für einen Endrunden-Boykott des Deutschen Fussball-Bundes ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
Toni Kroos prangerte daraufhin die Verfolgung von Homosexualität in Katar an und forderte weitere Protestaktionen (MANNSCHAFT berichtete).
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