Versuchte Tötung wegen lackierter Fingernägel? Ermittlungen in Kiel
Die Staatsanwaltschaft setzt eine Belohnung von 2000 Euro aus
Nach einem blutigen Überfall in der Kieler Innenstadt ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte ein 23-Jähriger, der in der Nacht zum Samstag vor einem Lokal einen Streit zwischen zwei Männergruppen schlichten wollte, eine zunächst lebensbedrohliche Stichverletzung am Oberkörper erlitten. Sein Zustand sei mittlerweile aufgrund notärztlicher Behandlung stabil.
Erste Befragungen von Betroffenen und Zeug*innen ergaben, dass die lackierten Fingernägel eines Mannes offenkundig den Streit ausgelöst hatten. Deshalb wird auch in Richtung eines möglichen homophoben Hintergrunds ermittelt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Mann sei zunächst beleidigt worden, dann habe bei einer folgenden körperlichen Auseinandersetzung mindestens ein Mann mit einem Messer zugestochen.
Zwei Männer aus der attackierten Gruppe im Alter von 23 und 27 Jahren erlitten oberflächliche Schnittverletzungen an den Armen. Der Dritte aus dem Trio, ebenfalls 23 Jahre alt, wurde von Schlägen im Gesicht verletzt.
Die drei bis vier Tatverdächtigen flüchteten (MANNSCHAFT berichtete). Eine Fahndung mit zahlreichen Streifenwagen aller Kieler Polizeireviere verlief ohne Erfolg. Die Verdächtigen sollen Mittzwanziger sein. Die Polizei sucht weitere Zeugen. Die Staatsanwaltschaft setzte für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 2000 Euro aus.
«Ich bin froh, wenn ich auch nur einer homosexuellen Person helfen kann», sagt der offen schwule Sänger und Schauspieler Luke Evans (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Nach Rekord-Pride: Werden EU-Gelder für Ungarn gekürzt?
Viktor Orban wollte die Pride in Budapest stoppen – doch Hunderttausende gingen auf die Strasse. Aus Brüssel gibt es dafür Anerkennung.
Von Newsdesk Staff
News
International
Pride
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News