US-Gericht gegen Verbot von Konversionstherapien
Das Verbot widerspreche dem Recht auf freie Meinungsäusserung
Konversionstherapien an Minderjährigen sind in Florida weiterhin erlaubt. Das Gericht erklärt das Verbot in zwei Bezirken für unzulässig, es würde der amerikanischen Verfassung widersprechen.
Eigentlich hätten Boca Raton und der Palm Beach County Konversionstherapien an Minderjährigen verbieten wollen. Zwei Therapeuten klagten jedoch dagegen, da dieses Gesetz dem ersten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung widersprechen würde.
Die Klient*innen hätten religiöse Bedenken bezüglich ihrer Homosexualität, argumentierten die beiden. Ihnen deshalb eine Konversionstherapie anzubieten, sei freie Meinungsäusserung. Das 11. Bezirksgericht im Süden Floridas gibt ihnen nun recht.
Bis auf weiteres ist es lizenzierten Therapeut*innen erlaubt, die Programme bei Minderjährigen anzuwenden. Sie seien zwar «im höchsten Masse kontrovers», merkte das Gericht laut Bloomberg Law an, aber «der erste Zusatzartikel habe keine Aussparung für kontroverse Aussagen.»
Konversionstherapien sollen homosexuelle und trans Menschen «heilen», versprechen manche Anbieter*innen. Andere versuchen den Patient*innen zu helfen, enthaltsam zu leben, da sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partner*innen eine Sünde sei.
Wer sind die Queeros 2020? Das Voting beginnt!
Die Angebote reichen von Gesprächen mit Priestern oder Therapeut*innen, die an eine psychologische Therapie erinnern, bis hin zu Camps, die beispielsweise Aktivitäten anbieten, die als besonders männlich gelten, wie Fischen, Jagen und Kampfsport.
Berichte von Betroffenen zeigen auf, dass solche Programme schädlich sind. In zahlreichen Dokumentationen und zuletzt auch auf TikTok (MANNSCHAFT berichtete) erzählen sie von ihren teils tragischen Erlebnissen. Ein UNO-Experte vergleicht erzwungene Konversionstherapien gar mit Foltermethoden und fordert ein weltweites Verbot (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
USA
World Pride startet mit schlechten Aussichten
Der Höhepunkt der World Pride ist der grosse Umzug am 7. Juni in Washington, D.C. Besucherzahlen und Hotelbuchungen liegen noch unter den Erwartungen.
Von Newsdesk Staff
Pride
Queerfeindlichkeit
Reisen
Dating
Auch Grindr will deine Daten für KI nutzen – das musst du wissen
Die Gay-Dating-App Grindr bittet ihre Mitglieder jetzt um Erlaubnis, bestimmte Daten zu sammeln.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Kultur
Bushido hat schwule Freunde, kann also nicht homophob sein
Der Rapper geht auf Tour und spricht noch einmal über alte Texte
Von Newsdesk Staff, Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Musik
Berlin
Nach Mobbing gegen schwulen Lehrer: Schule offen für queere Projekte
Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
Schwul