Ungarn hält offenbar am Gesetz gegen «Homopropaganda» fest
Vor drei Wochen war ein Referendum gescheitert
Anfang des Monats scheiterte das LGBTIQ-feindliche Referendum in Ungarn. Doch die Regierung hält offenbar an dem Anti-«Propaganda»-Gesetz fest.
Mit der Abstimmung wollte sich Viktor Orbán für das bereits im Juni letzten Jahres beschlossene Gesetz gegen «Homopropaganda» nachträglich die Zustimmung des Volkes holen (MANNSCHAFT berichtete).
Das Anti-LGBTIQ-Referendum der ungarischen Regierung, das am selben Tag wie die Parlamentswahlen abgehalten wurde, schlug fehl (MANNSCHAFT berichtete). Eigentlich, sagen Menschenrechtler*innen wie David Vig, Direktor von Amnesty International Ungarn, müsste das Anti-«Propaganda»-Gesetz nach dem Abstimmungsergebnis umgehend aufgehoben werden.
Das sieht auch Rémy Bonny von Forbidden Colours so. «Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass Fidesz dies tun wird.» Schon am Tag nach dem Referendum hätten Orbán und seine Parteifreund*innen einen «Sieg» bei der Abstimmung verkündet, indem sie die ungültigen Stimmen herausrechneten.
Zudem sei das Referendum nicht rechtlich bindend. «Orbán nutzt es nur als Kommunikationsmittel gegenüber Brüssel, um zu ,beweisen‘, dass er die Ansichten des ungarischen Volkes zu LGBTIQ-Angelegenheiten vertritt. Aber die wirklichen Ergebnisse des Referendums sind sehr klar: Das ungarische Volk unterstützt Orbans Anti-LGBTIQ-Feldzug nicht», so Bonny.
Neben Millionen von Wähler*innen, die zu Hause geblieben waren, hätten über zwei Millionen Menschen ungültig gewählt oder gar keine Stimme abgegeben. «Das ist ein enormer Erfolg», erklärte die LGBTIQ-Organisaton Háttér Society. «Der Versuch der Regierung, das 2021 verabschiedete Anti-LGBTIQ-Gesetz zu stärken, ist somit gescheitert.»
«Die Ungarn haben genug von Orbáns Angriffen auf die LGBTIQ-Community», meint Luca Dudits, Executive Vorstandsmitglied der Háttér Gesellschaft.
Bei den Parlamentswahlen, die parallel zum Referendum stattfanden, feierte die homophobe Fidesz-Partei einen massiven Wahlsieg (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
HIV, Tripper, Syphilis: Wieder mehr Infektionen
In Pandemie-Zeiten waren Kontakte eingeschränkt. Das zeigt sich auch in der Statistik zu sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Gruppe ist besonders betroffen: MSM.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News
HIV, Aids & STI
Schweiz
Kinderwunsch? Eckwerte für Zulassung der Eizellenspende beschlossen
Seit 2022 haben schon verheiratete Lesbenpaare Zugang zur Samenspende. Gute Nachrichten nun auch für unverheiratete Paare.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Regenbogenfamilie
USA
Trump: Geschlechtliche Identität raus aus dem Unterricht!
Täglich kommen neue queerfeindliche Horrormeldungen
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Queerfeindlichkeit
News
TIN
News
Ehe für alle in Gefahr? Bundesstaat Idaho fordert die Aufhebung
Das Parlament des US-Bundesstaats Idaho möchte das Urteil zur Öffnung der Ehe des Obersten Gerichtshofs rückgängig machen.
Von Newsdesk Staff
Ehe für alle
International