Ukraine lässt Schwule und Bi-Männer wieder Blut spenden
Das teilten jetzt Organisationen des Landes mit
Die Ukraine streicht homosexuelle Beziehungen von der Liste der verbotenen Kriterien für die Blutspende.
Während zuvor Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) automatisch ein «riskantes Verhalten» unterstellt wurde, soll es homosexuellen und bisexuellen Männern nun möglich sein, Blut zu spenden. Die Verordnung Nr. 207 vom 8. Februar sei Anfang April in Kraft getreten, teilten die Organisation Alliance.Global und Aktivist*innen jetzt mit.
Der Text befinde sich noch nicht auf der offiziellen Website des ukrainischen Gesundheitsministeriums, ist jedoch auf der Homepage der Rechtsorganisation ligazakon.ua verfügbar.
Die Änderung sei dank der gemeinsamen Lobbyarbeit vieler Interessengruppen, einschliesslich Alliance.Global und des Nationalen MSM-Konsortiums #MSM_PRO, ereicht worden. «Basierend auf dem gesunden Menschenverstand» habe das Gesundheitsministerium der Ukraine die Spendenregeln vollständig überarbeitet und sie von allen irrationalen und unfairen Beschränkungen «befreit», so die Alliance.Global.
Neben der Frage homosexueller Beziehungen seien weitere Positionen aus der neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums verschwunden, beispielsweise, dass Kontraindikationen für eine Spende «bezahlte sexuelle Dienstleistungen» oder «sexuelle Beziehungen mit Fremden ohne Kondom» seien. Zudem wurde die frühere Bezeichnung «Sucht» durch «intravenöse oder intramuskuläre Injektionen» ersetzt und präzisiert worden.
Die Organisation sprich von einem «bedeutenden Sieg für diejenigen, die gegen eine so offen diskriminierende Norm gekämpft haben».
Noch dieses Jahr sollen schwule und bisexuelle Niederländer bei der Blutbank Sanquin spenden dürfen. Dafür müssen sie jedoch in einer monogamen Beziehung leben (MANNSCHAFT berichtete).
Im Februar hatte der damalige österreischische Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) erste Schritte für veränderte Regeln bei der Blutspende eingeleitet. Die Umsetzung der 4-monatigen Rückstellfrist für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), erfolge unter wissenschaftlicher Begleitung (MANNSCHAFT berichtete).
Der Europäische Gerichtshofes (EuGH) hatte im Jahr 2015 entschieden: Der Ausschluss von MSM von der Blutspende könne gerechtfertigt sein, wenn mit ihrer Spende tatsächlich ein erhöhtes HIV-Risiko für Empfänger*innen verbunden ist. Die EU-Länder müssten aber prüfen, ob der Schutz der Empfänger nicht auch mit anderen Mitteln realisierbar wäre.
Menschenrechtsaktivist*innen weltweit, auch etwa in Deutschland und der Schweiz. erklären immer wieder, dass das Verbot der Blutspende von LGBTIQ-Personen diskriminierend sei.
Das könnte dich auch interessieren
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich
News
Wegen Pride-Fahne: Mann bei Gemeindefest in Essen verletzt
In Essen wird auf einem katholischen Gemeindefest mindestens ein junger Mann attackiert und verletzt. Der Angreifer störte sich offenbar an einer Regenbogenfahne. Der Bischof verurteilt die Attacke.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Serie
Endlich! Dauer-Soap «Reich und Schön» zeigt einen schwulen Kuss
Die US-Soap «The Bold & The Beautiful», hierzulande bekannt unter dem Titel «Reich und Schön», bricht TV-Tabus. Mit ziemlicher Verspätung!
Von Newsdesk Staff
TV
Schwul
Liebe
Buch
Autor Ken Follett erzählt homosexuelle Sex-Szenen in der Jungsteinzeit
Der neue Roman des Bestseller-Autors spielt in der Jungsteinzeit, Frauen haben das Sagen und es gibt freie Liebe. «Aktuelle Bezüge herzustellen, war keine Absicht», sagt der 76-jährige Ken Follett.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
Geschichte