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Über 70.000 Trauungen seit Eheöffnung in Deutschland

Für das Jahr 2020 gibt es noch keine Angaben

Montenegro
Symbolbild: Flickr/Blavou; www.smartphotocourses.com

Nach der Einführung der Ehe für alle haben in Deutschland bis Ende 2019 mehr als 70 000 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet oder ihre Lebenspartnerschaft als Ehe anerkennen lassen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach gaben sich seit dem 1. Oktober 2017 bis Ende 2019 genau 46 925 gleichgeschlechtliche Paare das Jawort. 26 293 Lebenspartnerschaften wurden seitdem als Ehe anerkannt. Insgesamt gab es in diesem Zeitraum in Deutschland 957 999 Eheschliessungen. Für das zu Ende gegangene Jahr 2020 wurden keine Angaben gemacht.

«Die Öffnung der Ehe für alle war ein wunderbarer Sieg der Liebe über die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare», sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg, der die Anfrage federführend bei der Regierung gestellt hatte. Die vielen gleichgeschlechtlichen Ehen zeigten, wie wichtig dieser Meilenstein für ein vielfältiges Deutschland gewesen sei. Es gebe aber noch viel zu tun.

Brandenburg verwies auf weiterhin bestehende Benachteiligungen beim Thema Elternschaft. So ist bei einem Ehepaar mit Mann und Frau der Mann immer automatisch rechtlich der Vater eines in dieser Ehe geborenen Kindes. Bei einem Ehepaar mit zwei Frauen gibt es diesen Automatismus nicht. Die Partnerin muss ein Kind, das ihre Frau zur Welt bringt, adoptieren, um rechtlich auch zum Elternteil zu werden. «Co-Mütter sollen automatisch anerkannt werden, wenn der leibliche Vater sein Einverständnis erklärt hat», forderte Brandenburg.


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Laut Bundesregierung gibt es in Deutschland acht Millionen Familien mit minderjährigen Kindern, rund 10 000 davon sind Familien mit schwulen oder lesbischen Ehepartnern oder Partnern in einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft.

Seit nunmehr zwei Jahren können homosexuelle Paare in Österreich heiraten. Neun Monate nach der Eheöffnung brachte die FPÖ einen Antrag im Parlament ein, die Ehe für alle direkt wieder abzuschaffen, fand aber keine Mehrheit (MANNSCHAFT berichtete).

Was die Schweiz betrifft, zieht sich eine Eheöffnung immer noch hin: Noch bevor die Ehe für alle von beiden Kammern verabschiedet wurde, stellte die Eidgenössische Demokratische Union (EDU) ein Referendum in Aussicht. Nun wollen auch einzelne Politiker der SVP und CVP das Referendum ergreifen (MANNSCHAFT berichtete).



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