Tausende protestieren in Athen gegen geplante Eheöffnung
Ministerpräsident Mitsotakis hatte zu Jahresbeginn den Gesetzesentwurf angekündigt
Gegen die Öffnung der Ehe sind am Sonntag in Griechenland rund 4000 Menschen auf die Strasse gegangen.
Laut Polizei folgten die Demonstrant*innen einem Aufruf orthodoxer religiöser Gruppen, wie die Agentur AFP berichtet. Im griechischen Parlament soll demnächst über einen Gesetzentwurf debattiert werden, mit dem Ehen homosexueller Paare erlaubt werden sollen, auch das Recht auf Adoption soll für sie legalisiert werden.
Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis von der konservativen Regierungspartei (Nea Dimokratia) hatte zu Jahresbeginn in Aussicht gestellt, den Gesetzesentwurf im Parlament einzubringen. Dies soll in der kommenden Woche geschehen. Die Diskriminierung im Bereich der Eheschliessung auf Grund der sexuellen Orientierung müsse ein Ende haben, stattdessen sollten homosexuelle Paare dieselben Rechte und Pflichten wie heterosexuelle Paare haben, sagte er.
Die Änderung sei nichts Revolutionäres, sondern das, was in den meisten EU-Ländern gelte, stellte Mitsotakis klar. «Ich möchte nicht, dass dieses Thema die griechische Gesellschaft spaltet, ich respektiere diejenigen, die eine andere Meinung oder den Standpunkt der Kirche vertreten.» Es gehe jedoch nicht um kirchliche, sondern um standesamtliche Trauungen.
Beobachter*innen hatten schon erwartet, dass die Ankündigung in Griechenland für reichlich Debatten innerhalb der Gesellschaft und vor allem für Kritik aus den Reihen der griechisch-orthodoxen Kirche sorgen wird. Die Orthodoxie ist in der griechischen Verfassung als vorherrschende Religion festgeschrieben, die Kirche kann jedoch rechtlich keinen Einfluss auf die Arbeit von Parlament und Regierung nehmen.
An Stefanos Kasselakis wird das Vorhaben nicht scheitern: Der 35-jährige Chef des grössten Oppositionsblocks ist offen schwul (MANNSCHAFT berichtete). (mit dpa)
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