«Sexuelle Orientierung der Eltern bei Adoption unwichtig»
Die Stiefkindadoption steht in der Schweiz seit 1. Januar 2018 auch homosexuellen Paaren offen. Nun äussert sich der Amtsvorsteher des kantonalen Amts für Jugend und Berufsberatung dazu.
Die Schweiz hat zu Beginn des Jahres die Stiefkindadoption bei schwulen und lesbischen paaren geöffnet. Zu einer Anfrage von Mannschaft zu den Zahlen anfangs Jahr konnte sich das Amt noch nicht äussern.
Im Interview mit dem Tagesanzeiger sagt André Woodtli, Amtsvorsteher des kantonalen Amts für Jugend und Berufsberatung, das für die Adoptionen im Kanton Zürich zuständig ist, nun, dass bei einer Adoption «die sexuelle Orientierung der Eltern unwichtig» sei.
Wieviele homosexuelle Paare bereits eine Stiefkindadoption beantragt hätten, wisse er nicht und es sei für sein Amt auch nicht wichtig. «Die Adoption ist eine Kindesschutzmassnahme, bei der es uns um die Prüfung der Umstände geht, in denen das Kind aufwachsen soll. Nach unserer Erfahrung spielt die sexuelle Orientierung der Eltern keine Rolle.»
Das bisherige Verbot sei gesellschaftspolitisch begründet und spiegelt vor allem unsere normativen Vorstellungen von Familie» und betont, dass «für das Wohl des Kindes die Geschlechterkonstellation der Eltern nicht relevant» sei. Entscheidend sei vielmehr, ob ein Kind emotional gut aufgehoben sei, ob es verlässliche, vertraute und verfügbare Eltern habe und ob die Verhältnisse stabil seien. «Auf diese Voraussetzungen für eine gute Entwicklung achten wir», so Woodtli.
Paare, die eine Stiefkindadoption wünschen, werden genau geprüft. «Wir führen Gespräche, besuchen sie zu Hause, klären ab, weshalb sie ein Kind adoptieren wollen, nach welchen Grundsätzen sie ihre Erziehung ausrichten wollen, welches Zuhause sie ihm bieten. Am Ende dieses sehr intensiven und individuellen Abklärungsprozesses werden die Beobachtungen in einem Bericht festgehalten und beurteilt, ob sich das Paar für eine Adoption eignet oder nicht. So gehen wir auch bei einer Stiefkindadoption vor. Das alles entscheidende Kriterium ist dabei immer das Kindeswohl.»
Generell sind Adoptionen in der Schweiz rückläufig. Dies sei nicht nur den strengen Anforderungen geschuldet, sondern der sogenannten assistierten Empfängnis: heterosexuelle Paare können immer häufiger mit medizinischer Hilfen eigene Kinder bekommen.
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Ex-Rotlicht-Boss Walter P. will als trans Frau ins Frauengefängnis
In Österreich änderte ein Ex-Rotlicht-Boss sein Geschlecht als weiblich, um in ein Frauengefängnis zu kommen. Die Geschichte sorgt für heftige Debatten.
Von Christian Höller
News
TIN
Justiz
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International
Österreich
Qwien eröffnet neuen Standort in Wien
Mit neuen Räumlichkeiten und gesicherter Finanzierung baut Qwien seine Rolle als queeres Kultur- und Forschungszentrum in Wien weiter aus.
Von Newsdesk Staff
News
LGBTIQ-Organisationen
Wissenschaft
Geschichte
Kultur
People
«Liebe meines Lebens»: So feiert Ralf Schumacher 3 Jahre mit Etienne
Étienne Bousquet-Cassagne hatte im Sommer seinem Partner Ralf Schumacher mit einer romantischen Liebeserklärung zum Geburtstag gratuliert. Bei Instagram postete er ein Kussfoto und schrieb eine romantische Botschaft dazu.
Von Newsdesk Staff
News
Liebe
Deutschland