Seth Peterson: Vom Neurowissenschaftler zum Pornostar?
Kurz vorm 25. Geburtstag zieht der Sexarbeiter von Helix-Studios eine erste Lebensbilanz
Der unter dem Namen Seth Peterson bekannt gewordene Sexarbeiter wollte schon lange ins Filmgeschäft einsteigen, aber sein Freund war dagegen. Erst nach der Trennung habe er sich seinen Karrieretraum erfüllen können, erzählt Peterson jetzt im Interview.
Im Gespräch mit Mike Bahr von Helix spricht der aus Südkalifornien stammende Peterson erstmals öffentlich darüber, wie er nach dem Studium der Neurowissenschaft nicht recht wusste, was er mit seinem Abschluss anfangen könnte.
«Ich hatte mein Diplom, aber ich hatte keine Ahnung, was ich damit machen sollte», so Peterson. «Um ehrlich zu sein, ich hatte auch nicht echte Lust, etwas in diese Richtung zu machen.» Denn am liebsten verbrachte er seine Zeit am Strand. Aber er brauchte Geld. Und im Pornobusiness zu arbeiten, schien ihm etwas, was er «lieben» könnte.
Doch sein damaliger «kontrollierender» Boyfriend sei strikt dagegen gewesen. Erst nach der Trennung habe Peterson diesem Karrierepfad folgen können. (MANNSCHAFT berichtete über «Femboys» und «Trans» als aktuelle Trends im Bereich LGBTIQ-Pornografie.)
Selbstzweifel und Feuerwehrpläne Obwohl ihn manchmal Selbstzweifel plagen, gesteht er im Interview selbstbewusst, dass ihn an seinem jugendlichen Äusseren «überhaupt nichts» störe, ausser vielleicht «ab und zu ein Pickel».
Im Pornogeschäft habe Peterson inzwischen seinen aktuellen Lebenspartner Aiden Garcia kennengelernt, erzählt er, der ihn in all seinen Plänen unterstütze, auch wenn Peterson im Moment nicht genau wisse, was er in Zukunft machen wolle, wenn er für Helix nicht mehr jung genug aussieht, um als Exklusiv-Model unter Vertrag zu sein.
«Ich habe mich noch nicht entschieden», sagt er im Interview. «Aber ich wollte schon immer Feuerwehrmann werden.» Sein Vater sei Feuerwehrmann, ebenso sein Grossvater mütterlicherseits. «Ich liebe die Vorstellung, aktiv zu werden und Menschen zu helfen», so Peterson. (MANNSCHAFT berichtete über die neue Netflix-Feuerwehrserie «Glühendes Feuer», in der auf der schwule Schauspieler Polo Morín eine Starrolle hat und sich vorzugsweise halbnackt zeigt.)
Zu den beruflichen Herausforderungen der Pornobranche gehöre für ihn das «Bottoming», wie er sagt. «Ich brauchte eine lange Zeit, um da richtig gut zu werden.» Laut Helix-Interview arbeite er weiter daran, sich zu «verbessern».
Beethoven-Sonaten und Familienbande Soweit die vielleicht typischen Pornointerview-Gemeinplätze, könnte man sagen. Aber einige interessante Aspekte erwähnt Peterson dennoch nebenbei. Etwa den, dass er neben seinem Neurowissenschaftsdiplom besonders stolz darauf sei, Beethoven-Sonaten vollständig am Klavier spielen zu können.
Ausserdem weist er darauf hin, wie wichtig es sei, im Fall einer Pornolaufbahn nicht die Verbindung zu Freund*innen und Familie abzubrechen. «Ich bin seit zwei Jahren in diesem Geschäft, und manchmal habe ich das Gefühl, die reale Welt gar nicht mehr mitzukriegen», so Peterson zu seinem aktuellen Leben in einer Art Bubble.
«Ich habe keinen normalen Job, wie viele andere, stattdessen bin ich fast ausschliesslich von Menschen aus der Branche umgeben. Da kann man schon mal das Gefühl dafür verlieren, was reale Menschen eigentlich tun.»
Was genau seine Familie und ehemalige Schulfreund*innen zu seiner Sexarbeit vor der Kamera und auf OnlyFans sagen, verrät er in dem Helix-Interview nicht.
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