Schwule Löwen haben angeblich Sex – und gehen viral

Paarungen zwischen gleichgeschlechtlichen Tieren mögen das Natürlichste der Welt sein und doch sorgen sie für Diskussionsstoff

Kuschelnde Löwen im Zoo von Melbourne. (Bild: Laurence Barnes, CC BY-NC-SA 2.0)
Kuschelnde Löwen im Zoo von Melbourne. (Bild: Laurence Barnes, CC BY-NC-SA 2.0)

Ein Video, das zwei Löwen scheinbar beim Kopulieren zeigt, erreicht auf Twitter knapp vier Millionen Views. Gleichgeschlechtliche Paarungen sind im Tierreich nicht selten und gibt es unter anderem auch bei Pinguinen, Delfinen und Orang-Utans.

Haben wir es hier mit dem meist gesehenen Sexvideo aus dem Tierreich zu tun? Fast vier Millionen Mal wurde der Clip auf Twitter bereits gesehen.

Das rund 30 Sekunden lange Video zeigt einen Löwen, der einen anderen Löwen besteigt. Die beiden schmiegen ihre Schnauze aneinander, der untere Löwe gähnt. Im Hintergrund sind kichernde Menschen zu hören. Der Liebesakt nimmt sein abruptes Ende, als eine neugierige Löwin sich einmischt und den unteren Löwen beschnuppert – und schliesslich mit einem lauten Brüllen weggejagt wird. Auf einen Dreier haben die beiden offensichtlich keine Lust. Wo das Video genau aufgenommen wurde, ist soweit nicht bekannt.

Nebst über 25’000 Tausend Shares und über 75’000 Likes ist auf Twitter eine regelrechte Diskussion entfacht. Einige äussern ihre Zweifel, ob zwischen den beiden Löwen überhaupt eine Penetration stattgefunden habe. Andere sehen im Video den Beweis dafür, dass homosexuelle Paarungen in der Natur völlig natürlich sind und keine bewusste Entscheidung.

Wiederum andere nehmen das Ganze mit Humor. «Die Löwin hat herausgefunden, dass ihr Mann ein Bottom ist», schreibt ein User mit einem lachenden Emoji.

Ein User weist daraufhin, dass es sich beim unteren Löwen um eine Löwin handeln könne. Die Vermutung könnte stimmen, schreibt das US-amerikanische Magazin Out. Es sei zwar eher selten, könne jedoch durchaus vorkommen, dass Löwinnen eine Mähne haben.

Männliche Vogelpaare, die Eier klauen und gemeinsam ausbrüten, und Gorillaweibchen, die untereinander einen innigen Kontakt pflegen: Homosexualität im Tierreich ist nichts Ausser­gewöhnliches. Der Biologe Bruce Bagemihl geht davon aus, dass Homosexualität bei rund 10 % der Tiere vorkommt.

Im Zoo von Denver im US-Bundesstaat Colorado leben zwei schwule Flamingos, beide tragen die Namen von berühmten schwulen Ikonen: «Freddie Mercury», dem legendären Queen-Sänger, und «Lance Bass», der mit der Boyband *NSYNC berühmt geworden ist.

Schwule Flamingos im Zoo: Freddie Mercury liebt Lance Bass

Ob Tiere sich aufgrund eines Partnermangels gleichgeschlechtlich orientieren oder sich ganz einfach zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, kann nicht mit Sicherheit belegt werden. «Ohne wertend sein zu wollen: Biologisch gesehen macht Homosexualität keinen Sinn», sagt Dr. Robert Zingg, Seniorkurator am Zoo Zürich, gegenüber der MANNSCHAFT. «Die Homosexualität bei Tieren kann man nicht erklären, nur beobachten.»

 

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