Schweiz: Abstinente schwule Männer dürfen ab Sommer Blut spenden
Schwule Männer, die in den vorausgegangenen zwölf Monaten keine sexuellen Kontakte mit anderen Männern hatten, sind ab 1. Juli 2017 zur Blutspende zugelassen. Dies schreibt die Organisation Blutspende SRK Schweiz in ihrem aktuellen Newsletter.
Gegenwärtig sind Männer, die seit 1977 Sex mit Männern hatten, von der Blutspende ausgeschlossen. Ein Kriterium, das vom Schweizer Dachverband der Schwulen Pink Cross oft kritisiert worden ist.
Erster Schritt weg von Diskriminierung Die Blutspende SRK Schweiz erkennt, dass diese Regelung keine zufriedenstellende Lösung ist. «Vermutlich werden nicht viele schwule Männer davon profitieren können», schreibt Blutspende SRK Schweiz.
Die Lösung sei aber ein erster Schritt «weg von einer Regelung, die viele zu Recht als diskriminierend betrachten», schreibt Blutspende SRK Schweiz Direktor Rudolf Schwabe im Vorwort des Newsletters. Nicht die sexuelle Neigung, sondern das konkrete persönliche Risikoverhalten soll für eine Zulassung zur Blutspende ausschlaggebend sein.
Der Schweizer Dachverband der Schwulen Pink Cross hatte dies schon 2015 gefordert (Mannschaft berichtete).
«Homosexuelle Männer verhalten sich beim Sex in aller Regel sehr verantwortungsvoll und informiert», sagte Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross, damals gegenüber Mannschaft Magazin.
Die Erarbeitung entsprechender Kriterien sei «jedoch komplex und liesse sich, das Einverständnis der Behörden vorausgesetzt, frühestens auf 2018 umsetzen», schrieb Blutspende SRK Schweiz in einer Medienmitteilung 2016.
Bei Heterosexuellen gelten andere Kriterien Heterosexuelle Männer und Frauen werden dann von der Blutspende ausgeschlossen, wenn sie wechselnde Sexualkontakte haben oder ihre Partnerin oder ihren Partner erst seit weniger als vier Monaten kennen. Die neue Abstinenzregel gilt ab Juli somit nur für schwule Männer.
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