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Israel hat erste trans Schiedsrichterin im Fussball

Sie sehe sich schon seit der Kindheit als Frau, erklärte die 26-Jährige

Sapir Berman
Foto: Twitter/Botschaft Israel

Eine israelische Fussball-Schiedsrichterin schreibt Geschichte: Nach einer Geschlechtsanpassung will die 26-jährige trans Frau künftig als Sapir Berman Spiele der ersten Liga pfeifen.

«Ich sehe mich schon seit meiner Kindheit als Frau», sagte Berman am Dienstag vor Journalisten. Sie wolle sich nicht mehr verstecken. «Ich war als Mann sehr erfolgreich. Aber letztlich habe ich mich entschlossen zu zeigen, wer ich wirklich bin.»

#Israel hat eine neue Schiedsrichterin⚽. Sapir Berman wird die erste Transfrau sein, die im israelischen Profi-Fußball Spiele pfeift.

Wir sind stolz auf Dich, Sapir! 🇮🇱🏳️‍⚧️#UEFA #Fußball

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— Botschaft Israel (@IsraelinGermany) April 27, 2021

Sie befinde sich noch am Anfang des Anpassungsprozesses, erklärte Berman während der Pressekonferenz. «Ich weiss nicht, wie lange es dauern wird.» Es werde sich aber nicht auf ihre Karriere als Schiedsrichterin auswirken.

Der israelische Fussballverband unterstützt die angesehene Schiedsrichterin ausdrücklich auf ihrem Weg. Ihr soll auch eine von den Männern getrennte Umkleidekabine zur Verfügung gestellt werden.


Was zählt, sind nur die Fähigkeiten auf dem Fussballfeld.

Auch der Schiedsrichterverband erklärte, Berman werde ihre Karriere auch nach dem Schritt ungehindert fortsetzen. Geschäftsführer Jair Teper sagte: «Die geschlechtliche Identität hat für uns keine Bedeutung, was zählt, sind nur die Fähigkeiten auf dem Fussballfeld.»

Verbandschefin Ronit Tirosch sprach von einem «historischen Schritt» Bermans, der vielen als Vorbild dienen werde. Es gebe leider noch viel Hass gegen Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten. «Das sind keine Menschen, die eine Wahl getroffen haben, es ist die Realität, in die sie hineingeboren sind», sagte Tirosch. Israel befinde sich auf dem Weg zu mehr Akzeptanz.

Unterstützung gab es auch von einigen Fussballclubs: Maccabi Netanja gratulierte Berman zu «dem Mut und der Offenheit».


Der Fussball gilt als konservative Sportart, und Homosexualität sowie trans Identitäten sind für viele immer noch Tabuthemen. Die Britin Lucy Clark war 2018 als erste trans Schiedsrichterin bekannt geworden.

2019 wurde bekannt, dass eine Arbeitsgruppe des Rugby Weltverbands plane, trans Frauen aus Wettkämpfen auszuschliessen. Mehrere deutsche Rugby Vereine positionierten sich dagegen (MANNSCHAFT berichtete).

Die Schweiz hatte eineinhalb Jahre lang einen offen schwulen Schiedsrichter. Dann trat Pascal Erlachner zurück (MANNSCHAFT berichtete).


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