Rugby-Star Israel Folau nach Homohass-Tirade vor Karriere-Aus

Auch ein Sportkommentator muss seinen Hut nehmen – er hatte die Äusserungen Folaus ausdrücklich unterstützt

Foto: Twitter/Israel Folau
Foto: Twitter/Israel Folau

Der australische Rugby-Star Israel Folau steht nach einer Hasstirade u. a. gegen Homosexuelle vor dem Ende seiner Karriere. Auch ein Sportreporter, der dessen homophobe Posts mit «Gefällt mir» markierte, ist seinen Job los.

Billy Vunipola hat bisher für den britischen TV-Sender Channel 4 Rugby-Spiele kommentiert. Nun lässt ihn der Sender fallen. Er habe drei Anrufe bekommen von Leuten, die ihm sagten, er sollte den Post von Folau ent-liken. Doch das tat er nicht.

Der BSC Young Boys sagt Nein zu Homophobie im Fussball

«Das ist meine Meinung. Ich hasse niemanden, glaube auch nicht, dass ich perfekte wäre», schrieb er auf Twitter. Irgendwann sei es nur mal genug. Für ihn gehe es darum, dass man sein Leben mehr so leben sollte, wie Gott es vorgesehen habe.

Ein Sprecher der Rugby Football Union (RFU) erklärte dazu: «Rugby ist ein inklusiver Sport. Wir unterstützen diese Ansichten nicht. Wir werden uns mit Billy zusammensetzen und über seine Social-Media-Posts reden.»

Auf Homosexuelle wartet die Hölle

Der Verband Rugby Australia hatte am Donnerstag angekündigt, den Millionenvertrag mit Israel Folau beenden zu wollen. Grund: verschiedene fragwürdige Aussagen in den sozialen Netzwerken. So verkündete der streng gläubige Christ etwa, dass auf Homosexuelle die Hölle warte. Der 73-fache Nationalspieler ist für die New South Wales Waratahs in der Liga Super Rugby aktiv.

«Izzy» Folau hatte am Mittwoch auf seinem Instagram-Konto eine Botschaft veröffentlicht, in der es an die Adresse von «Trinkern, Homosexuellen, Ehebrechern» heisst: «Die Hölle wartet auf Euch.»

Unter seinem Namen steht der Hinweis «Leben für Christus. #TeamJesus.» Auf Instagram folgen ihm 333.000 Leute – jeder zehnte Fan markierte den Post mit «Gefällt mir». Auf Twitter empörte er sich darüber, dass bei Eintragungen ins Geburtenregister im australischen Bundesstaat Tasmanien künftig kein Geschlecht mehr festgelegt werden muss.

Die Berlin Bruisers lassen für die Körpervielfalt die Trikots fallen

2018 hatte Folau bereits eine Verwarnung kassiert, weil er Homosexuelle zur Hölle gewünscht hatte. Dem Rugby-Verband zufolge scheiterten mehrere Versuche, mit Folau in Kontakt zu kommen. Daraufhin erklärte Rugby Australia, die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Veranlagung sei «unvereinbar» mit den Werten des Sports. Der Verband spricht sowohl für den nationalen Spielbetrieb als auch für die Nationalmannschaft.

Das könnte dich auch interessieren