Schwulenfeindliches Banner: DFB ermittelt gegen Rostock
Fans lästerten u.a. «Schwule bekommen kein Nachwuchs!»
Hansa Rostock hat sich in der 2. Fussball-Bundesliga rehabilitiert. Auf dem Platz jedenfalls. Die Fans machten mal wieder mit queerfeindlichen Sprüchen von sich reden.
Eine Woche nach dem frustrierenden 0:4 in Darmstadt gewannen Rostock am Sonntag das brisante Nordduell gegen den FC St. Pauli mit 2:0 (2:0). Vor allem in der ersten Halbzeit führten die Gastgeber die Hamburger Elf phasenweise vor. Die Fans empfingen die Gäste mal wieder mit queerfeindlichen Bannern.
Rostock muss deswegen nun Konsequenzen fürchten. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) ermittelt nach den Vorkommnissen gegen den Verein, wie der DFB am Montag mitteilte. Auf den Bannern war auch ein Aufdruck zu lesen, der Assoziationen an fremdenfeindliche Übergriffe vor 30 Jahren in Rostock-Lichtenhagen weckte, zu lesen.
«Der Kontrollausschuss wird den Verein anschreiben und zu einer Stellungnahme zu den gezeigten Bannern auffordern. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahme wird das Gremium über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden», hiess es vom DFB.
Kürzlich hatte Fussball-Zweitligist FC St. Pauli ein Sondertrikot vorgestellt. Auf dem Shirt ist über dem Vereinsemblem ein Gendersternchen zu sehen (MANNSCHAFT berichtete). Bei Twitter wurden nun zahlreiche Ausfälle der Rostock-Fans dokumentiert.
In Rostock war etwa auf Bannern u.a. zu lesen: «Euer Genderscheiss interessiert in Wolgast keine Sau/Hier gibt es nur Jungs, Mädchen, Mann und Frau». Auf einem anderen Spruchband wurden die Hamburger als «Meisterinnen im Gendern» verhöhnt.
Das war aber noch nicht alles. Auf einem weiteren Banner hiess es: «Schwule bekommen kein (sic) Nachwuchs».
Kürzlich war beim Spiel des Hamburger SV gegen den FC Hansa Rostock ein homofeindliches Spruchband gezeigt worden, dort waren die Rostocker Zielscheibe der Schmähung (MANNSCHAFT berichtete).
Die Partie Rostock gegen St. Pauli galt wegen der in der Vergangenheit oft gewaltsamen Rivalität der Fan-Lager als Hochrisikospiel. Ein massives Polizeiaufgebot verhinderte vorerst Auseinandersetzungen.
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