Rheinland-Pfalz stellt erste «Queerweine» vor

Ausgewählt wurden ein Rotwein und ein Riesling

Foto: Felix Schädler
Foto: Felix Schädler

Winzer*innen sind so verschieden wie ihre Weine – mit diesem Gedanken hat Rheinland-Pfalz am Mittwoch die ersten «Queerweine» vorgestellt.

Für den vom Integrationsministerium ins Leben gerufenen Wettbewerb waren alle nichtbinären Menschen der Branche ebenso wie lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter Weinerzeuger*innen aufgerufen, jeweils zwei Weine einzusenden. Nicht-binäre oder non-binäre Menschen ordnen sich nicht oder nur teilweise in die Kategorie Frau oder Mann ein. Ausgewählt wurden ein Rotwein aus Maikammer in der Pfalz und ein Riesling aus Selzen in Rheinhessen.

Als ich Staatssekretär wurde, habe ich festgestellt: Der Weinkeller ist leer.

Staatssekretär David Profit (Grüne) erklärte die Idee zu der Initiative mit einem ganz sachlichen Grund: «Als ich Staatssekretär wurde, habe ich festgestellt: Der Weinkeller ist leer.» Für offizielle Weinpräsente des Ministeriums habe er daher mit dem Weinbauministerium des Landes die Idee zu dem Wettbewerb entwickelt.

Vom Weingut Felix Schädler in Maikammer kommt der «Queerwein Merlot». Der Winzer Felix Schädler engagiert sich mit seinem Mann Uwe Reusch im Netzwerk der «Gayfarmer», singt ausserdem in der Gesangsgruppe «RosaKehlchen» mit. Christian Schätzel vom Weingut Kapellenhof in Selzen sagte zu seinem «Queerwein Riesling», Sexualität sei eine private Angelegenheit. Es gehe aber auch weiter darum, für mehr Toleranz einzutreten.

Mit kritischen Anmerkungen zu der Initiative hatte sich die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner zu der Initiative geäussert. «Unsere Winzer an der Ahr treibt ganz anderes um», sagt die ehemals für den Weinbau zuständige Bundesministerin und einstige deutsche Weinkönigin der Deutschen Presse-Agentur. «Keller sind komplett weggespült worden von der Flut, ganze Ernten verloren gegangen. Da steht die sexuelle Identität nicht im Vordergrund.»

Auch habe «die Güte eines Weines damit nichts zu tun». So werde «den berechtigten Anliegen der Queerszene» mit solchen Aktionen eher ein Bärendienst erwiesen.

Robert Boudier und sein Mann Elmar Koeller aus Stetten im pfälzischen Donnersbergkreis haben vor elf Jahren ein historisches Weingut übernommen (MANNSCHAFT berichtete).

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