UMFRAGE: Queere Rollen nur für queere Schauspieler?

Dass Heteros schwule, lesbische oder trans Rollen übernehmen, ist nichts Neues in Hollywood oder anderswo im Filmgeschäft. Dass offen lebende Schwule oder Lesben Heteros spielen, kommt schon deutlich seltener vor. Aber es gibt sie. Das beste Beispiel hierfür ist wohl Neil Patrick Harris, der in der US-Serie „How I met your mother“ einen heterosexuellen Aufreißer gibt. Und es gab niemanden, der ihm die Rolle nicht abgenommen hätte.

Auch in Deutschland lässt man die lesbische Schauspielerin Maren Kroymann inzwischen (heterosexuell) verheiratete Frauen und Mütter spielen. Und der offen schwule Constantin Lücke hatte in der ARD-Serie „Rote Rosen“ eine Beziehung mit einer Frau. So weit, so gut.

Constantin Lücke (re) und Henrike Fehrs in „Rote Rosen“ (Foto: ARD / Nicole Manthey)
Constantin Lücke (re) und Henrike Fehrs in „Rote Rosen“ (Foto: ARD / Nicole Manthey)

Nun hat Disney angekündigt, dass es in „Jungle Cruise“ – der Film kommt nächstes Jahr in die Kinos – erstmals eine offen schwule Rolle gibt. Jack Whitehall soll neben Dwayne Johnson und Emily Blunt eine prominente Nebenrolle spielen. Whitehall ist britischer Comedian und – hetero. An der Besetzung gibt es Kritik, u. a. vom LGBTIQ-Aktivisten Omar Sharif Jr, der dem Film wünscht, er möge floppen (This ship should sink).

Im Juli hatte es Protest gegen die Besetzung einer trans Rolle gegeben. In „Rub and Tug“ sollte Scarlett Johansson einen trans Mann spielen. In den sozialen Medien gab es daraufhin viel Kritik aus der LGBTIQ-Community, weil kein trans Schauspieler berücksichtigt worden war. Auch Trace Lysette, bekannt aus der Serie „Transparent“, meldete sich zu Wort. Via Twitter kritisierte sie, dass cis Schauspieler*innen alles spielen dürften, aber das gelte für trans Schauspieler*innen eben nicht.

Aufgrund der anhaltenden Kritik verzichtete Johansson schließlich auf die Rolle und teilte mit, sie verstehe die Argumente von Aktivisten, dass seltene Rollen wie eben diese an einen Trans-Schauspieler gehen sollten. Es sei wichtig, über Inklusion zu sprechen, erklärte die Schauspielerin weiter. Sie empfinde „große Bewunderung und Liebe für die Trans-Community“.

Unsere Frage: Sollte man queere Rollen vor allem oder gar grundsätzlich an queere Schauspieler*innen vergeben?

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