Queer im Fussball: Neues Buch sieht Potenzial für Inklusion

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) veröffentlicht den Sammelband «Queere Vielfalt im Fussball»

17 Autor*innen beleuchten Vielfalt im Fussball aus verschiedenen Perspektiven. (Bild: BMH/Danylo Suprun, Unsplash)
17 Autor*innen beleuchten Vielfalt im Fussball aus verschiedenen Perspektiven. (Bild: BMH/Danylo Suprun, Unsplash)

Der grosse gesellschaftliche Stellenwert des Fussballs prädestiniere ihn als Arena für queere Vielfalt. Mit wissenschaftlichen Beiträgen stellt der neue Sammelband «Queere Vielfalt im Fussball» diverse Ansätze vor.

Fussball kann schnell einmal den Alltag einer Gesellschaft bestimmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Aufstiegsspiel eines regionalen Vereins oder um das entscheidende Gruppenfinale bei der WM handelt: Für einen Moment steht die Zeit still, ein kollektives Wir-Gefühl entsteht. «Fussball könnte eine Arena für queere Vielfalt werden, welche die errungene gesellschaftliche Wertschätzung für queere Menschen widerspiegelt», schreibt Helmut Metzner, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH).

Am 25. September veröffentlichte die BMH den Sammelband «Queere Vielfalt im Fussball». In den drei Rubriken «Heimspiele: Recht auf Vielfalt», «Pässe und Einwürfe: Interventionen» und «Auswärtsspiele: Internationale Perspektiven» werden von 17 Autor*innen Perspektiven entworfen, die bedeutend sind, um Akzeptanz für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Fussball und im Sport allgemein voranzubringen und nachhaltig zu verankern.

Die erste Rubrik behandelt die Frage der rechtlichen Rahmensetzungen für queere Vielfalt im Sport. Dazu gehören menschenrechtliche Aspekte ebenso wie die Verantwortung von Vereinen sowie sportrechtliche Regelwerke. Weitere Fachbeiträge analysieren aktuelle Situationen – zum Beispiel von Antidiskriminierungsprojekten. Im letzten Teil des Sammelbandes stehen internationale Perspektiven im Zentrum der Beiträge.

Neben einer sprachlichen Analyse zu Anti-Trans-Kampagnen und transfeindlichen Diskursen im Sport von Sprachwissenschaftlerin Berit Johannsen, thematisiert Thomas Innertsberger die fehlende Sichtbarkeit schwuler Fussballspieler in Österreich.

Es geht aber auch um rechtliche Fragen: Angefangen vom Recht auf Vielfalt bis hin zu Formen der Rechtsetzung und Rechtdurchsetzung in der Praxis. Der Band liefert zudem gegenwärtige Situationsbeschreibungen und Analysen, berichtet über Antidiskriminierungsinitiativen und Bemühungen mehr Akzeptanz im Fussball zu schaffen.

Mit internationaler Perspektive werden Erfolge, Debattenthemen und Herausforderungen skizziert, die exemplarisch verdeutlichen, dass sowohl verstärkte Bestrebungen gegen Diskriminierung als auch neue und alte Widerstände dagegen Ausdruck gegenwärtiger Entwicklungsprozesse sind.

Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung vollzieht der Sammelband eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, die neue Anschlussforschung an der Schnittstelle von Fussball, Queerfeindlichkeit und Antidiskriminierung ermöglicht.

Der Sammelband ist ab sofort als Softcover oder als PDF erhältlich im Shop des Verlags Barbara Budrich.

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