Profikicker Collin Martin: «Es muss mehr schwule Fussballer geben»

Der Sportler hofft, dass sich der Mannschaftsport bald zum Besseren ändert

Collin Martin (BIld: SkySports Screenshot)
Collin Martin (BIld: SkySports Screenshot)

Collin Martin sprach über seine Erfahrungen als offen schwuler Profifussballer. «Es ist ein überwältigendes Gefühl zu wissen, dass ich so sein kann wie ich bin.»

Vor einem Jahr outete sich Collin Martin in einem Brief auf Twitter als schwul. Der heute 24-Jährige ist aktiver Profifussballer bei Minnesota United. Der Verein spielt seit 2017 in der Major League Soccer MLS, der höchsten Profiliga in den USA.

«Ich hoffe, für diejenigen ein Vorbild zu sein, die sonst niemanden haben», sagte er im Rahmen des Pridemonats in einem Videointerview für Sky Sports. Er dankte sowohl den Fans als auch der Liga für ihr Engagement für Vielfalt und Inklusion. «Ohne ihre Unterstützung wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.»

Im Stadion hätte er sich auch nie unwohl oder angeprangert gefühlt. Trotzdem sei er sich bewusst, dass im Profifussball noch viel Negativität herrsche, was Homosexualität angehe. «Es muss doch mehr schwule Fussballer geben», sagte er. Er hoffe, dass sie in der Gesellschaft und im Sport Trost finden. «Heutzutage ist es schade, wenn Menschen nicht so sein können, wie sie sind. Hoffentlich ändert sich das bald zum Besseren.»

Rückblickend über sein mediales Coming-out vom letzten Jahr sagte er: «Wer ein solches öffentliches Statement macht, tut das nicht für sich selbst. Ich habe es in erster Linie gemacht, um ein Vorbild für junge Kinder zu sein oder für Menschen, die sich ihrer Sexualität nicht sicher sind.»

In einem anderen Videointerview für die Initiative «Soccer For All» der MLS erzählt Martin, dass es vor allem sein Freund gewesen sei, der ihn zum Coming-out bei seinen Mitspielern bewegt habe. Er habe ihn einfach als Begleitung für ein Mannschaftsdinner mitgenommen. Damit sei die Sache erledigt gewesen.

Collin Martin ist gegenwärtig der einzig offen schwule Spieler in der US-amerikanischen Profiliga. Robbie Rogers, der sich 2013 als erster schwuler Fussballer der MLS outete, beendete 2017 seine Profikarriere.

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