Pflegefachmann kommt wegen Erpressung auf Grindr ins Gefängnis
Der Engländer hatte acht Männern mit der Veröffentlichung von explizitem Bildmaterial gedroht
Ein Gericht im Süden Londons verurteilte einen Mann zu zwei Jahren und vier Monaten Haft. Der Pflegefachmann hatte über Grindr mehrere Männer erpresst und ihnen mit der Veröffentlichung von Nacktbildern gedroht.
Der 27-jährige Pflegefachmann P.H. verlangte Geld von Männern, die er über Grindr kennenlernte. Zu den Opfern des Betrügers zählen ein Bankenprüfer, ein Universitätsangestellter, zwei Pflegeschüler sowie der IT-Chef einer Privatbank.
Nachdem ihm die betroffenen Männer in der Dating-App explizites Bildmaterial von sich geschickt hatten, fragte P.H. nach den Links zu ihren Profilen in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram, um ihre «Identität zu bestätigen». Schliesslich drohte er damit, die erhaltenen Bilder an ihre Kontakte zu schicken, sollten sie ihm nicht eine bestimmte Geldsumme überweisen.
Angefangen habe es mit kleinen Beiträgen, 30 bis 50 Pfund, so die Staatsanwältin Shekinah Anson gemäss dem Evening Standard. «Als Beweis, dass er immer noch im Besitz ihrer Bilder war, schickte er den Betroffenen Screenshots der erhaltenen Bilder sowie Screenshots ihrer Onlinekontakte.»
Betrug beim Online-Dating – was ist eigentlich SMID?
In zwei Fällen setzte P.H. seine Drohung in die Tat um. Eines der Opfer beschrieb die Erfahrung gegenüber dem Gericht als «virtuelle Vergewaltigung». Heute leide es an Panikattacken.
Der Bankenprüfer hatte dem Täter 20 Pfund gegeben und sich dann geweigert, mehr Geld zu bezahlen. Ein anderes Opfer habe P.H. 110 Pfund überwiesen – aus Angst, Freunde und Familie könnten die Fotos erhalten, so Anson.
Die Vorfälle ereigneten sich im November 2018. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Gericht vortrug, habe sich P.H. aufgrund seines Cannabiskonsums mit 7500 Pfund verschuldet. Dieses Geld habe er sich mit Erpressung beschaffen wollen. Das Vorgehen hatte «erhebliche Auswirkungen auf Ihre Opfer und Erpressung ist ein fieses Delikt», sagte die Richterin zum Angeklagten. «Als Mann, der sagt, er sei in seiner Jugend aufgrund seiner Sexualität gemobbt worden, hätten Sie die Folgen eines unfreiwilligen Outings schwuler Männer besser einschätzen sollen.»
Teil 2 – Für Grindr lassen wir die Hüllen fallen
P.H. sei «beschämt» über seine Taten, so die Verteidigung, bestand aber darauf, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, andere zu «outen», sondern nur der Versand von Nacktbildern, um Geld zu bekommen. Der Angeklagte bekannte sich schliesslich schuldig der Erpressung und der Veröffentlichung sexueller Bildern mit der Absicht, seine Opfer in Bedrängnis zu bringen. Die Richterin verurteilte ihn zu zwei Jahren und vier Monaten Haft.
Das könnte dich auch interessieren
Unterhaltung
Elton John, Tina Turner und Sandra: Das war der Sommer vor 40 Jahren
1985, das war das Jahr von «Otto - Der Film», «Schwarzwaldklinik» und «Lindenstraße». Als neue Popstars kamen damals neben Modern Talking auch die junge Sandra und der Österreicher Falco gross raus.
Von Newsdesk/©DPA
Film
TV
Musik
Serie
Musik
«Onlyfans und Schlager würden sich nicht gegenseitig befruchten»
Daniel Johnson wurde mit schwulen Liedern wie «Romeo an Julian» in Schlagerkreisen bekannt – und träumt davon, auch mal bei der Schlagernacktparty aufzutreten.
Von Kevin Clarke
Unterhaltung
Soziale Medien
Liebe
Lust
People
News
Sechs Festnahmen vor rechter CSD-Gegendemo in Berlin
Um mögliche Zusammenstösse und queerfeindliche Übergriffe zu verhindern, waren die zukünftigen Demoteilnehmer*innen aus Sicherheitsgründen von der Polizei begleitet worden, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Pride
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
USA
«War glamourös»: Schwuler Hochstapler George Santos geht ins Gefängnis
Der ehemalige US-Kongressabgeordnete George Santos hat sich kurz vor seiner bevorstehende Haftstrafe von über 7 Jahren von seinen Follower*innen verabschiedet. Der schwule Republikaner hatte sich wegen Betrugs schuldig bekannt.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Justiz