in ,

Pascal Erlachner: 5 Jahre nach Coming-out «dankbar und glücklich»

Der Schiedsrichter arbeitet heute als Lehrer

pascal erlachner
Foto: Instagram/Pascal Erlachner

Im Dezember 2017 hatte er als erster Schiedsrichter der Super League sein Coming-out (MANNSCHAFT berichtete). Eineinhalb Jahre danach trat Pascal Erlachner zurück (MANNSCHAFT berichtete). Wie geht es ihm heute?

Es war an Silvester 2016, da fasste Pascal Erlachner seine Neujahrsvorsätze, mitten in der Karibik. Erstens wollte er die Privatpilotlizenz machen und zweitens in den Gemeinderat seines Wohnorts gewählt werden. Der dritte Vorsatz: Der Welt mitteilen, dass er schwul ist.

Seit seinem Coming-out sind bald fünf Jahre vergangen. Zwischendurch übernahm er mit seinem Partner Mike Ruch eine Bar, das «Goccetto» in Wangen bei Olten. Heute unterrichtet der 42-Jährige eine 6. Klasse in Saas-Balen. Dass er schwul ist, sei dort nie ein Thema. Die Schüler*innen interessierten sich vor allem für seine Zeit als Spitzen-Schiedsrichter, wie jetzt Erlachner im Blick erzählte. «Sie wollen immer wieder wissen, welchen Stars ich schon eine Rote Karte zeigen musste.»

Seit er im Wallis wohnt, hat ihn der Fussball wieder. Einerseits als Schiedsrichter-Experte für den Bezahlsender Blue. Erlachner spielt aber auch wieder, beim FC Saas-Fee in der 5. Liga.


Früher, als er noch in der 2. Liga im Einsatz, war das Betreten der Kabine für ihn ein Spiessrutenlauf. Alle anderen Mitspieler redeten über Frauen und machten schwulenfeindliche Sprüche. Jahrelang hat er gelogen, um nicht aufzufallen. Und mitgelacht, wenn jemand rief: «Schau nicht so schwul!». Er wollte bloss nicht auffallen und ging nach dem Training oft sehr traurig nach Hause.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Pascal Erlachner (@pascal_erlachner)

Jetzt beim FC Saas-Fee muss er sich nicht mehr verstellen. «Vor dem ersten Training habe ich meine neuen Teamkollegen provokativ gefragt, ob ich in einer anderen Kabine duschen soll. Sie haben nur den Kopf geschüttelt und gelacht.» Er habe coole Mitspieler, es gebe einen tollen Teamgeist.

Knapp fünf Jahre nach seinem Coming-out sagt er nun: «Ich bin dankbar und glücklich, dass ich hier sein kann. Ich erlebe eine wunderschöne Zeit an einem wunderschönen Ort mit tollen Leuten.»



FIFA

FIFA-Präsident Infantino bekräftigt: «Jeder» bei WM in Katar willkommen

«Nach Durststrecke»: Hamburgs Queer Film Festival ist wieder da