Trans Sprinterin Valentina Petrillo verpasst Paralympics-Finale
Sie war für Italien angetreten
Valentina Petrillo ist die erste offene trans Teilnehmerin bei den Paralympischen Spielen in Paris. Nun hat sie knapp das Finale im 400-Meter-Sprint verpasst.
Am Montag lief Valentina Petrillo mit einer Zeit von 57,58 Sekunden ihre neue persönliche Bestzeit. Diese reichte im Halbfinale allerdings nur für Platz drei. Damit schaffte es die trans Sportlerin nicht ins Finale. Der Traum der Medaille, er ist dahin.
In der Pressekonferenz sagte Petrillo, dass sie dennoch stolz auf ihre Leistungen sei. «Ich habe bis zum Ende mein Bestes gegeben, aber ich habe es nicht geschafft.»
Und weiter: «Ich bin ein bisschen niedergeschlagen, aber ich hoffe, mein Sohn wird stolz auf mich sein. Das ist mir wichtig, weil er einen trans Vater hat, nicht den Vater, von dem jeder träumt. Aber ich hoffe, er wird stolz auf mich sein.»
Die Sprinterin vertrat Italien in der Wertung T12 für sehbehinderte Sportler*innen und wurde im Vorlauf mit einer Zeit von 58,35 Sekunden Zweite, 1,38 Sekunden hinter der Venezuelanerin Alejandra Paola Perez Lopez. Damit qualifizierte sich die trans Sportlerin für das Halbfinale, so der Tagesspiegel.
Nach diesem Erfolg sagte Petrillo: «Die Stimmung im Stadion ist super, es ist ein wahrgewordener Traum. Von heute an will ich nichts mehr über Diskriminierung und Vorurteile gegenüber trans Menschen hören.»
Petrillo hatte 2019 eine geschlechtsangleichende Operation. Durch diese kann sie als trans Sportlerin in der Kategorie der Frauen antreten. Paris sind ihre ersten Paralympischen Spiele.
Ihre Teilnahme stiess auf Widerstand. So sagte die ukrainische Sprinterin Oksana Boturchuk, die sich ebenfalls für das Halbfinale qualifiziert hatte: «Ich finde das nicht fair. Ich bin nicht generell gegen trans Personen, aber in dieser Situation verstehe und unterstütze ich es nicht.»
Das Paralympische Komitee Venezuelas bezeichnete Petrillos Teilnahme als «eine schreckliche Ungleichheit, die weibliche Sportler*innen stark benachteiligt.»
Petrillo muss sich ständig solchen Konfrontationen stellen. Als sie Melani Bergés Gámez besiegte und sich damit die Qualifikation für Paris sicherte, bezeichnete die spanische Sprinterin dies als «Ungerechtigkeit».
Das Internationale Paralympische Komitee überlässt den internationalen Sportverbänden die Festlegung ihrer eigenen Richtlinien. Deren Präsident Andrew Parsons hatte gegenüber BBC Sport erklärt, dass Petrillo unter den geltenden Richtlinien in Paris «willkommen» sei.
Céline Dion als Stargast beim nächsten Eurovision Song Contest? Möglich und reizvoll sei das, sagt ein Co-Produzent. Dion und die Schweiz verbindet eine besondere ESC-Geschichte (MANNSCHAFT berichtete).
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