Papst: «Gott liebt homosexuelle Kinder so, wie sie sind»
Franziskus ist immer wieder für Überraschungen gut
Gott und die Katholische Kirche lieben Homosexuelle «so, wie sie sind», sagte Papst Franziskus nach einem Treffen mit einer Initiative von Eltern homo- und transsexueller Töchter und Söhne.
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte mal, er wolle sich nicht mehr über homofeindliche Äusserungen des Papstes aufregen (MANNSCHAFT berichtete). Da dürfte ihn freuen, was Franziskus diese Woche von sich gegeben hat.
«Würde nie Menschen wegen sexueller Ausrichtung verurteilen»
Bei einem Treffen mit einer Initiative von Eltern homosexueller Kinder sagte er, dass Gott sie «so liebt, wie sie sind», weil sie «die Kinder Gottes» sind. Das Treffen mit Mitgliedern einer italienischen Gruppe La Tenda di Gionata fand am Mittwoch statt. Der Pontifex sagte laut La Repubblica auch: «Der Papst liebt deine Kinder so wie sie sind, weil sie Kinder Gottes sind.»
Mitglieder der Elterninitiative überreichten Franziskus ein T-Shirt in Regenbogenfarben und dem Bibelzitat «In der Liebe gibt es keine Furcht». Ein weiteres Geschenk war ein neues Buch, herausgegeben von La Tenda di Gionata, das die Geschichten katholischer Familien mit queeren Söhnen und Töchtern erzählt. Die englischsprachige Ausgabe des Buches soll im kommenden Oktober erscheinen. Laut Vizepräsidentin Maria Grassi war es das erste Mal, dass sich ihre Organisation dem Papst persönlich vorstellte.
Papst Franziskus hatte sich seit seinem Amtsantritt mehrfach und auch widersprüchlich zum Thema Homosexualität geäussert. Im Jahr 2013 etwa sagte er: «Wer bin ich, über Homosexuelle zu richten?» 2018 sorgte er mit dem Zitat für Aufsehen, bei einer sich zeigenden Homosexualität von Kindern gebe es «viele Dinge, die man mit der Psychiatrie machen kann, um zu sehen, wie die Dinge sind». Später distanzierte er sich von der Aussage und betonte, eine homosexuelle Neigung sei «keine Sünde».
«LGBT-freie Zonen» in Polen sind «menschlichkeitsfreie Zonen»!
Zuvor im Jahr 2015, als in der Slowakei ein Referendum zur Verhinderung der Gleichberechtigung von Homosexuellen stattgefunden hatte, wurde es von der Kirche unterstützt. Der Papst lobte die «Verteidigung familiärer Werte“ (MANNSCHAFT berichtete).
Im Frühjahr war bekannt geworden, dass der Papst trans Sexarbeiterinnen in Not geholfen hatte. Franziskus hatte Geld an eine transfreundliche Gemeinde in Italien überweisen lassen (MANNSCHAFT berichtete).
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