Neuer «Denk-Ort» in Hamburg für Sichtbarkeit der Community
An der Alster wird ein gäsernes Kunstwerk in Regenbogenfarben errichtet
Hamburg will im Zentrum ein Zeichen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt setzen. Dafür war ein Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Umgesetzt wird nun das Projekt der Zweitplatzierten.
Als «Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt» soll an der Hamburger Alster ein gläsernes Kunstwerk in Regenbogenfarben entstehen. Das entschied die Behörde für Kultur und Medien im Anschluss an einen internationalen Kunstwettbewerb sowie im Dialog mit Menschen aus Hamburgs LGBTIQ-Community, hiess es in einer Mitteilung der Kulturbehörde.
Das Projekt, das mit rund 300‘000 Euro umgesetzt werden soll, nennt sich «Pavillon der Stimmen» und wurde als Entwurf vom Studio Other Spaces eingereicht. Das Duo aus Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson gewann bei dem Wettbewerb den zweiten Preis.
Der «Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt» soll an der Ecke Neuer Jungfernstieg und Lombardsbrücke entstehen. Der Senat hatte dies bereits vergangenes Jahr entschieden. Ziel des Denkortes sei es, Respekt und Anerkennung zu thematisieren und Sichtbarkeit für alle Personen der Community zu schaffen. Ausgegangen war die Idee von der Initiative «Denk-mal sexuelle Vielfalt».
Mit dem ersten Preis wurde eigentlich der Entwurf «Für Capri und Roxi» der Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah Rath ausgezeichnet. Unter Abwägung verschiedener Interessen und aufgrund eines eindeutigen Stimmungsbildes von Community-Mitgliedern, die an dem Projekt beteiligt waren, habe man sich jedoch für die Umsetzung des zweitplatzierten Entwurfs entschieden.
«Eine gute Entscheidung!» Stefan Mielchen, ehemaliger Co-Vorsitzender des CSD Hamburg, schreibt dazu auf Facebook: «Eine gute Entscheidung! Hamburg bekommt einen neuen Denkort (…). Ein bunter Ring aus Glasfliesen mit einem Durchmesser von 12 Metern, der von einer Edelstahlkonstruktion in 3,5 Meter Höhe getragen wird. Die Glasfliesen zeigen ein Farbrad, das alle Farbtöne der bestehenden Pride-Fahnen abstrahiert. Die Künstler stellen sich diesen Pavillon als einen öffentlichen Raum vor, der für Versammlungen und zum Gedenken genutzt werden soll. Lautsprecher werden die Stimmen aus den LGBTIQ-Communitys durch Tonspuren hörbar machen und ihre Vielfalt repräsentieren.»
Und weiter: «Ich sag mal, Happy Pride, Hamburg! Und ein grosser Dank an alle, die sich in diesem langen und intensiven Prozess beteiligt haben.»
5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck
Zum Pride am heutigen Samstag (Start um 11.55 Uhr am Mundsburger Damm an der Aussenalster) werden der Polizei zufolge rund 250‘000 Menschen erwartet. Das Motto lautet dieses Jahr «5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck». Beteiligt sind mehr als 130 Gruppen, darunter 59 Trucks.
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