Neue Nationalgalerie widmet Josephine Baker eine Ausstellung
Zu sehen sind ab Freitag
Josephine Baker, der erste weibliche Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln, ist eine Art Gesamtkunstwerk – so sieht und so zeigt man sie jetzt in Berlin.
Silvester 1925: Josephine Baker lässt im Nelson-Theater am Kurfürstendamm die Hüften kreisen. Berlin ist begeistert. Anlässlich des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums ihres ersten Auftritts mit der Revue Negre in der Hauptstadt widmet die Neue Nationalgalerie dem Bühnenstar (1906-1975) eine Sonderausstellung. Zu sehen sind ab Freitag unter dem Titel «Josephine Baker. Icon in Motion» unter anderem Videoaufnahmen und Fotografien der Tänzerin sowie Werke zeitgenössischer Künstler, die sich von Baker haben inspirieren lassen. Erst letztes Jahr zeigte die Bundeskunsthalle in Bonn die Schau: «Josephine Baker: Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit» (MANNSCHAFT berichtete).
Im Vordergrund soll laut Angaben des Museums nicht nur ihr Schaffen als der erste weibliche Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln stehen, sondern auch ihre Rolle als Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg und als Bürgerrechtlerin.
«Wir wollten zeigen, wie ihr anhaltender Einfluss und ihre Inspiration auf Künstler auch heute noch wirkt», sagte Museumsdirektor Klaus Biesenbach bei der Präsentation der Schau am Donnerstag. Baker sei eine Art Gesamtkunstwerk. Es gehe bei der Ausstellung um sie als Künstlerin, nicht als Objekt.
Baker, die heute auch als Ikone der LGBTIQ-Community gilt, wurde in Deutschland zuerst durch ihre Auftritte im Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre bekannt. In der Nazizeit geächtet, kehrte sie nach dem Krieg mehrfach in die nun geteilte Stadt zurück – sowohl in den Westen als auch in den Ostteil. Wenige Tage nach einem umjubelten Comeback erlag sie 1975 in Paris einem Schlaganfall.
Der Stierkampf ist ein sehr heteronormatives Umfeld. Nun hat sich Mario Alcalde aus Madrid als erster spanischer Stierkämpfer geoutet (MANNSCHAFT berichtete).
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