Nauru legalisiert Homosexualität und Suizid
Homosexualität und Suizid sind auf Nauru nicht länger strafbar. Das hat die Regierung des kleinen Inselstaats am 27. Mai bekanntgegeben.
In den vergangenen Wochen ist Nauru mehrmals in die Schlagzeilen geraten, weil die Regierung Flüchtlinge wegen Suizidversuchen verhaftet und gebüsst hat. Dies soll nicht länger möglich sein.
Die alten Gesetze beruhten auf dem Strafrecht, wie es im australischen Queensland im vorletzten Jahrhundert galt. Dieses wiederum stützte seine Anti-Homosexuellen-Gesetze auf die britischen Sodomieverbote aus dem Jahr 1860, die während der viktorianischen Kolonialherrschaft im ganzen Commonwealth rechtskräftig geworden sind.
Die Reform zählt neu Stalking, Sklaverei sowie die Vergewaltigung innerhalb einer Ehe als Straftat. Auch die Todesstrafe und die Isolationshaft wurden aus dem Strafgesetzbuch entfernt. Eingeschränkt wurde die Praxis der Kinderehe. Neu dürfen Kinder nicht mehr gezwungen werden, «eine andere Person zwecks materieller Bereicherung zu heiraten.»
Ein Bericht des australischen «Human Rights Law Centre» kritisierte die Verhältnisse für homosexuelle Flüchtlinge auf Nauru und äusserte Bedenken um ihr Wohlbefinden.
Mit gut 10’000 Einwohnern gilt Nauru gemäss Wikipedia als kleinste Republik der Welt. 1968 erlangte der Inselstaat die Unabhängigkeit von Australien.
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