Nach homophobem Ausfall: Keine Sperre für Marius Müller
Der 29-jährige Goalie kommt mit einem blauen Auge davon
Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League (SFL) spricht gegen den Torhüter des FC Luzern einen Verweis und eine Busse von 2000 Franken wegen beleidigender Äusserung in einem Fernsehinterview aus.
Der FCL-Goalie Marius Müller kommt nach seiner homophoben Äusserung im Nachgang der Partie in St. Gallen mit einem blauen Auge davon.
Wie u.a. Blick berichtet, wird der Luzerner Keeper von der SFL nur mit einem Verweis und einer Busse über 2000 Franken belegt, nachdem diese letzte Woche ein Verfahren gegen ihn eingeleitet hatte.
Müller hatte in zwei Interviews nach der 1:4-Niederlage beim FC St. Gallen für einen Eklat gesorgt. Damals sagte er, dass ihm «das schwule Weggedrehe tierisch auf den Sack gehen» würde (MANNSCHAFT berichtete).
Das löste einen grossen Medienrummel aus, gefolgt von Kommentare von allen Seiten, auch nachdem sich der Keeper entschuldigt hatte.
«Weshalb gibts keine Supspendierung?» Der FC Luzern distanzierte sich von den Aussagen, Präsident Stefan Wolf entschuldigte sich im Namen des ganzen Vereins. Er verhängte intern eine Geldstrafe gegen Müller.
Jetzt folgt die Liga. Auch sie belegt Müller mit einer Geldbusse, obwohl das Strafmass für «anstössige, beleidigende oder schmähende Äusserungen» eigentlich zwei Spielsperren wären.
«Weshalb gibts keine Supspendierung für Müller?», fragt Blick.
Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen erklärte seinen Entscheid offiziell so: «Beim vorliegenden Entscheid geht der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen davon aus, dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht homosexuellen Menschen gegenüber gemacht hat.»
«Quasi eine Gelbe Karte» Weiter heisst es: «In Bezug auf den Strafrahmen ist anzumerken, dass sich die Aussage von Marius Müller weder gegen einen Schiedsrichter oder einen konkreten Spieler noch gegen die Zuschauer oder sonst eine konkrete Person im Stadion gerichtet hat. Vielmehr gab Marius Müller mit seiner Aussage seinem Frust über die aus seiner Sicht unzulängliche Verteidigungsarbeit seiner Mitspieler Ausdruck.“
Positiv berücksichtigt worden sei der Umstand, dass sich Müller nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt habe und sein Fehlverhalten einsehe.
Den jetzt ausgesprochenen Verweis kann man als Verwarnung interpretieren, «quasi als Gelbe Karte», so Blick. Diese wirkt sich bei einem allfälligen weiteren Verfahren gemäss SFL-Reglement «straferhöhend» aus.
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
Unterhaltung
Queere Highlights bei den Solothurner Filmtagen
Die 60. Solothurner Filmtage stehen vor der Tür. Mit im Programm sind auch sehenswerte queere Produktionen.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Film
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International