Mag Adidas keine schwulen Schuhe?
Kunden können auf der Website ihre Schuhe personalisieren – aber nicht jeder Begriff ist erlaubt
Warum auch nicht: Adidas-Kunden können auf der Homepage ihre Schuhe personalisieren. Zum Beispiel kann man seinen Namen oder sein Lieblingswort auf die Sohlen drucken lassen. 20 Zeichen hat man dafür Platz. Doch User, die Begriffe, wie „homosexuell“ oder „queer“ verwenden möchten, werden enttäuscht, denn Adidas hat diese Wörter geblockt. „Schwul“ geht auch nicht, „lesbisch“ dagegen schon.
Der international tätige deutscher Sportartikelhersteller mit Sitz in Herzogenaurach stellt für das Personalisieren der Schuhe mehrere Bedingungen auf. Eine davon lautet: „Wir bitten Sie freundlichst, keine Namen, Wörter oder Sätze zu benutzen, die im alleinigen Ermessen von adidas inakzeptabel sind“. Zu diesem Punkt gehört anscheinend auch das Wort „Muslim“ – es ist verboten, dagegen sind „Jude“ und „Christ“ gestattet. Die Wirtschaftswoche berichtete als erste darüber.
Man kann keine richtige Logik dahinter erkennen: Dem Unternehmen Homophobie vorzuwerfen, würde zu kurz greifen. Zumal es in der Vergangenheit diesen Pride Sneaker auf den Markt brachte:
Übrigens ist auch der Name des Fußballers Mesut Özil nicht erlaubt, der offen schwule Ex-Nationspieler Thomas Hitzlsperger aber schon.
Auch auf politischer Ebene ist das System – wenn es eins gibt – schwer nachvollziehbar. Merkel geht, Seehofer auch, Özdemir nicht. Erdogan ist für den Adidas-Algorithmus okay, Putin aber nicht.
Das börsennotierte Unternehmen mit einem Börsenwert von ca. 46 Mrd. US-Dollar hat erklärt, ein „Global Asset Creation Team“ sei dafür verantwortlich, die Liste zu pflegen und sicherzustellen, dass Personalisierungswünsche entsprechend gefiltert werden. Diese Liste werde von Fall zu Fall aktualisiert und mit der Rechtsabteilung geprüft. Dabei gebe es strenge Richtlinien darüber, was in die Liste aufgenommen wird, etwa Gotteslästerungen.
Das könnte dich auch interessieren
USA
US-Influencer Jacob Zieben-Hood ist tot: Ehemann verdächtig
Der US-Influencer Jacob Zieben-Hood wurde tot in seinem New Yorker Apartment aufgefunden. Der 34-Jährige wies mehrere Stichverletzungen an den Beinen auf, auch eine lebensgefährliche Wunde an einer Arterie. Sein Ehemann steht unter Verdacht.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Justiz
Mode
Lifestyle
Toxisch oder einfach sexy? Männer oben ohne
Beim Joggen, auf dem CSD oder im Gym: Manche Männer zeigen sich gern ohne Shirt. Den einen gefällt das, andere finden das übergriffig. Über das männliche Bedürfnis, sich auszuziehen.
Von Newsdesk/©DPA
Feminismus
Mode
Lust
Lifestyle
Porno-Chic, Lederträume und Luxusdrama: Neue Doku über Gucci
Wer den Namen Gucci hört, denkt an Luxus und Reichtum. Eine Arte-Doku skizziert den Weg der Marke mit viel Glamour, aber auch so manchen Skandalen.
Von Newsdesk/©DPA
Serie
Mode
Kultur
Serie
«Carmen Curlers» – Emanzipation durch Lockenwickler
Arte zeigt die dänische Serie «Carmen Curlers». Dabei geht es um die Erfindung der elektrischen Lockenwickler. Es ist eine schräge Komödie, die trotz der biederen Zeit, in der sie spielt, sehr emanzipiert daherkommt.
Von Michael Freckmann
Lifestyle
Kultur
Schwul