Luca Hänni: «Sie sind richtig abgegangen bei der Pride»

In «110 Karat» singt der 26-Jährige zum ersten Mal Deutsch

Bild: Thomas Buchwalder
Bild: Thomas Buchwalder

Der Eurovision Song Contest, sein erstes Album in Deutsch und diverse Pride Shows: Luca Hänni hat einiges erlebt in den vergangenen Jahren. Mit «110 Karat» bringt er jetzt ein neues Album heraus und blickt im MANNSCHAFT-Interview auch in die Zukunft.

Luca, gleich mal gerade heraus: Wie stehst du zur LGBTIQ-Community? Ich bin da völlig offen. Ich finde, jeder soll so leben, wie er will.

Du singst zum ersten Mal in Deutsch, was denkst du, wie kommt das bei deinen Fans an? Ich habe noch nie deutsche Musik gemacht, aber ich habe früher schon angetönt, dass es mal ein deutschsprachiges Projekt geben wird. Das Feedback war jeweils sehr positiv, viele haben es sogar gewünscht. Da bin ich selbst auf den Geschmack gekommen und dachte: So lassen sich tolle Geschichten erzählen. Jetzt bin ich gespannt auf die Reaktionen, aber ich rechne damit, dass es gut ankommt.

Was hat sich für dich seit dem ESC 2019 verändert? Ganz viel, vor allem die Wahrnehmung. Es sind viele weitere Türen aufgegangen, was natürlich sehr schön ist, Ich habe mich weiterentwickelt und konnte mich ein Stück weit mehr etablieren.

«Der ESC ist jetzt schon unser queeres Weltkulturerbe»

Hast du dich von der LGBTIQ-Community gut unterstützt gefühlt am ESC und danach? Auf alle Fälle, sie sind richtig abgegangen. Das war perfekt. Ich hatte noch nie eine so gute Stimmung erlebt wie in Madrid an einer Pride Show. Das war echt unglaublich.

Nachdem der ESC 2020 abgesagt wurde, gibt es nun eine Lösung für 2021 (MANNSCHAFT berichtete).

Trittst du oft an Prides auf? Ja, das habe ich schon oft gemacht. In Zürich war ich beispielsweise auch schon.

Wie war das, als du bei «Let’s Dance» mitgemacht hast? Das war super, es gab nochmal eine andere Sicht auf das Tanzen. Das habe ich davor nie gemacht. Es war spannend, das Tanzen so zu lernen, aber es brauchte auch viel Geduld. Nicht nur auf meiner Seite, sondern auch von Christina, meine Tanzpartnerin, die es mir beibringen musste.

Nutzt du diese Erfahrung nun für deine Auftritte und Musikvideos? Auf alle Fälle. Ich habe auch schon in Videos getanzt, aber ein anderer Stil. Ich benutze es gerne für Videos und tanze viel und gerne. Das werde ich auch weiterhin machen.

Tanzen, singen, auftreten, ist es das, was du schon immer machen wolltest? Ich hatte das schon immer ein bisschen in mir. Aber ich habe das gar nicht so geplant. Ich wollte eigentlich immer Schlagzeuger werden. Musikalisch war ich also schon, dass es mal so rauskommt, das hätte ich nicht gedacht.

Was hat dich damals zur Teilnahme bei DSDS bewogen? Das war eine spontane Idee. Ich habe damals als Maurer gearbeitet und nebenbei etwas Gitarre gespielt. Da habe ich gesehen, dass in Bern ein Casting von DSDS stattfindet. Nach der Arbeit bin ich dann spontan vorbeigefahren.

Und dann ging es plötzlich los… Genau.

Wie geht es bei dir weiter, welche Projekte stehen an? Eigentlich wollte ich auf Tour gehen, die hat sich jetzt verschoben. Ich bin nun froh, dass das neue Album «110 Karat» am 9. Oktober herausgekommen ist. Nächstes Jahr werde ich in Deutschland ein Fernsehprojekt machen, aber dazu darf ich noch nicht mehr sagen.

Und wie geht es mit der Musik weiter? Vorerst in Deutsch, im November werde ich sicherlich wieder was schreiben. Es wird aber auch ein englisches Projekt für andere Länder geben.

Willst du noch eine weitere Sprache ausprobieren? Uff nein, keine anderen Sprachen mehr.

Ins neue Album kannst du jetzt bei Spotify hinein hören.

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