Libanesische Behörden greifen LGBTIQ-Menschenrechte an
Das berichten u.a. Human Rights Watch und Amnesty International
Die libanesischen Behörden greifen Menschenrechtlern zufolge systematisch die grundlegenden Menschenrechte von LGBTIQ an.
Das erklärte die «Koalition zur Verteidigung der Meinungsfreiheit im Libanon» am Dienstag. Die Koalition besteht aus 15 libanesischen und internationalen Organisationen, unter anderem zählen dazu auch Human Rights Watch und Amnesty International. «Während der Libanon immer tiefer in die Krise versinkt», gingen die Behörden hart gegen die Rechte von LGBTIQ-Menschen vor, erklärte Rasha Younes, Forscherin bei Human Rights Watch in dem Bericht.
Im August seien zwei separate Gesetzesentwürfe eingebracht worden, die gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Erwachsenen ausdrücklich kriminalisierten und jeden, der «Homosexualität fördert», mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestrafe. «Die libanesischen Behörden sollten die vorgeschlagenen Anti-LGBTIQ-Gesetze sofort aufheben und die anhaltenden Angriffe auf Grundfreiheiten beenden», forderte Younes.
Die LGBTIQ-Community wurde in letzter Zeit immer wieder von Gegnern ins Visier genommen. Zuletzt hatten Männer eine Bar dieser Szene in der Hauptstadt Beirut angegriffen, in der eine Drag-Veranstaltung stattfand. Lokale Medien berichteten, dass einige der Barbesucher verprügelt und bedroht wurden.
Der libanesische Kulturminister Mohammad Mortada hatte ausserdem ein Verbot des Hollywoodfilms «Barbie» gefordert. Der Film «mache Werbung für Homosexualität» und widerspreche «den moralischen und religiösen Werten im Libanon». Umgesetzt wurde der Vorschlag nicht (MANNSCHAFT berichtete).
Es gibt im Libanon kein eindeutiges Gesetz, das gleichgeschlechtliche Handlungen verbietet. Im Artikel 534 des Strafgesetzbuchs heisst es aber, dass «jeder Geschlechtsverkehr, der gegen die natürliche Ordnung verstösst», mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werde.
Queerer Widerstand im Libanon: Pointen sind ihre Waffe. Shaden Fakih kennt keine Tabus (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
US-Hardliner stand zu seiner lesbischen Tochter: Dick Cheney ist tot
Dick Cheney ist tot. Als einflussreicher Vize im Weissen Haus gestaltete er eine politische Ära in den USA mit. Seine Töchter lieferten sich einst einen öffentlichen Disput über die Öffnung der Ehe.
Von Newsdesk/©DPA
Lesbisch
Hamburg
Mann homophob beleidigt und mit Messer bedroht: Wer hat etwas gesehen?
Vor einem Lokal in Hamburg soll es zu einer Beleidigung und Bedrohung gekommen sein. Beides in mutmasslich homophober Motivation.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Wien
Muslimischer Vater fordert Entlassung von schwulem Lehrer
Warnung aus Wien: Der politische Islam breitet sich an Österreichs Schulen aus
Von Christian Höller
Buch
Bildung
Religion
News
People
«Lasse mir meine Stimme nicht nehmen» – Schüsse auf Büro von Shirin David
Zeug*innen bemerken Einschusslöcher am Büro der Künstlerin. Die Polizei stellt Projektile sicher. Was steckt dahinter? Die Rapperin äussert sich jetzt selbst dazu.
Von Newsdesk/©DPA
News
Bi
Deutschland