Kölner Weihbischof: kein Spielraum für katholische Segnung homosexueller Paare
Eine katholische Segnung homosexueller Paare? Dafür sieht der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp keinen Spielraum. Einzelne homosexuell orientierte Menschen könnten gesegnet werden, nicht aber Beziehungen, die eine sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe einschlössen, sagte der 50-Jährige der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost vom Donnerstag. Nach katholischer Auffassung sei das Ausleben der Sexualität der Ehe vorbehalten, und die wiederum könne nur von einem Mann und einer Frau geschlossen werden. Das stimmt zwar für die Kirche, auf gesetzlicher Ebene aber steht die Ehe für schwule und lesbische Paare seit Juni 2017 offen.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte im Januar vorgeschlagen, über Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare nachzudenken. Allerdings müsse eine Verwechslung mit einer Trauung ausgeschlossen werden. Nach Angaben des Münchner Kardinals Reinhard Marx befasst sich aktuell eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz mit diesen Fragen. Katholische Laienorganisationen wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) befürworten Bodes Vorstoß, der aber in der Bischofskonferenz auch schon ablehnende Stimmen hervorgerufen hat.
Seelsorge statt Segen Schwaderlapp, der im März 2012 durch Joachim Kardinal Meisner die Bischofsweihe empfing, sagte, viel zu kurz komme „in den hitzigen Debatten” der Aspekt der seelsorglichen Begleitung von Menschen. Zu oft liefen Menschen, die danach suchten, „vor verschlossene Türen und verschlossene Herzen”, dies mache ihm Sorgen. Begleitung erfordere gegenseitigen Respekt. Sie bedeute nicht, in allen Punkten mit den Betroffenen einen Konsens zu haben. Das sei eine große Herausforderung für die Kirche. „Menschen, die die Lehre der katholischen Kirche nicht in allen Punkten teilen können, dürfen wir nicht hängen lassen.”
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