Keine Werbung mehr für Katar in Londoner Bussen und Bahnen
Investitionen aus dem Wüstenstaat seien nicht willkommen
Aus Kritik an Menschenrechtsstandards im WM-Gastgeberland Katar wird in Londoner Bussen und U-Bahnen keine Werbung mehr für den Wüstenstaat gemacht.
Die städtische Verkehrsgesellschaft Transport for London bestätigte der Financial Times, dass seit dieser Woche keine solchen Anzeigen mehr gezeigt würden, wie die Zeitung am Samstag berichtete.
Bereits vor einigen Jahren hatte das Verkehrsunternehmen auf Anweisung des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan Werbung etwa aus Ländern, in denen Homosexualität strafbar ist, unterbunden (MANNSCHAFT berichtete). Allerdings gab es rund um die Fussball-Weltmeisterschaft dennoch zunächst eine Tourismuskampagne aus Katar auf Londoner Werbetafeln.
Katar will als Reaktion darauf bestehende und geplante Investments in London und anderen britischen Städten auf den Prüfstand stellen, wie die Financial Times unter Berufung auf eine involvierte Quelle berichtete. Diese sagte der Zeitung, man habe den Eindruck, dass katarische Investitionen in der britischen Hauptstadt nicht willkommen seien und warf den Briten Doppelmoral vor. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht aus Katar.
Aktuell sind Investitionen aus Katar in London omnipräsent: So gehört das Luxuskaufhaus Harrods katarischen Investoren genauso wie das Mega-Hochhaus «Shard». Auch am grössten britischen Flughafen Heathrow und mehreren Hotelketten halten die Kataris Anteile. Ausserdem ist der Wüstenstaat im Energiebereich ein wichtiger Lieferant für das Vereinigte Königreich.
Walisische Fans hatten zum Start der Fussball Weltmeisterschaft in Katar Ärger beim Einlass ins Stadion bekommen, weil sie Hüte in Regenbogenfarben getragen hatten (MANNSCHAFT berichtete).
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